Full text: Die Praxis des gleitenden Übergangs in den Ruhestand

zungen hinsichtlich der Genauigkeit und Einheitlichkeit der Transkripte.*® 
Für eine Untersuchung in unserem Sinne ist es unerläßlich, daß die 
Gesprächsatmosphäre und die Wortwahl so genau wie möglich erfaßt 
werden. Eine nur sinngemäße Wiedergabe der Aussagen reicht für das 
Verständnis von Pensionierungspolitik und Pensionierungsverhaiten nicht 
aus. Um die Einheitlichkeit und damit die Vergleichbarkeit der Interviews 
zu gewährleisten, haben wir eine unserem Zweck entsprechende Tran- 
skriptionsvorschrift erstellt, welche die vereinbarten Zeichen für bestimmte 
Gesprächssituationen (Unverständlichkeit, Pausen, Zögern usw.) festlegt.” 
Für die Übertragung der Interviews vom Tonband in Schriftform ver - 
wenden wir einen PC und das Textverarbeitungsprogramm "WORD". Da 
die Interviews von externen Schreibkräften transkribiert werden, werden sie 
nach der Übertragung von uns kontrolliert und auf sinnentstellende 
Schreib— oder Verständnisfehler sowie die Einhaltung der Transkrip — 
tionsvorschriften überprüft. Die Korrekturzeit für ein zweistündiges Inter — 
view bewegt sich nach unseren Erfahrungen zwischen drei und sieben 
Stunden. 
Nach der Korrektur werden die Interviews am PC automatisch in 
numerierte Frage -— /Antwortsequenzen unterteilt. Das hier verwendete 
Programm gibt uns auch die Möglichkeit, einzelne Sequenzen nach 
Merkmalen zu codieren und auf diese gezielt zuzugreifen. 
Da wir aus arbeitstechnischen Gründen gewisse Hauptverantwortlichkei — 
ten in dem Sinne verteilt haben, daß einer der beiden wissenschaftlichen 
Mitarbeiter vorrangig für die betrieblichen GÜR — Modelle zuständig ist, 
der andere mehr für die tarifvertraglich geregelten GÜR —- Modelle und den 
Zusammenhang zwischen gleitenden Ruhestandsmodellen und älteren 
Arbeitnehmern, nimmt jeder entsprechend seinem Zuständigkeitsbereich 
eine am Leitfaden orientierte (schriftliche) Auswertung vor. 
Die jeweilige Auswertung wird in der gesamten Forschungsgruppe dis — 
kutiert, so daß am Ende dieser sehr zeitintensiven Phase ein konsensfähi — 
ges Bild vom je konkreten GUR —- Modell steht.?” 
Im Hinblick auf ein weiteres Ziel unseres Projektes, nämlich der Erar- 
beitung einer möglichst vollständigen Bestandsaufnahme aller derzeit in der 
25 Vgl. Früh, W. (1981) 
26 Diese Liste entspricht nicht den Anforderungen der klassischen Inhaltsanalyse, da 
unser Anliegen ja nicht wie in der Medienforschung oder der Psychologie darin 
besteht, Häufigkeiten von Wörtern oder Zeichen auszuzählen. Mit Blick auf die 
Standardisierung der Methode könnte es aber sinnvoll sein, weitere Überlegungen 
zur Anwendbarkeit der Inhaltsanalyse anzustellen. 
Für diese Arbeit ist eine "diskussionsfähige" Arbeitsgruppe unbedingte Voraussetzung. 
Nur wenn jedes Gruppenmitglied seine Meinung engagiert, aber auch konsensbereit 
einbringt, kann ein Gesamtbild der Unternehmung und des GÜR - Modells entste — 
hen, das mehr ist als ein Kompromiß der Einzelbilder. 
AN
	        
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