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„Schöne Anordnung. Ich komme zur Arbeit her und soll
mich in einem leeren Gebäude herumdrücken Fahren wir
ins Smolny-Institut, im Taurischen Palais mag die prächtige An
ordnung bleiben,“
Das Smolny-Institut.
Kinder streuen Blumen, Die Passage ist gesperrt, man läßt
niemand durch. Eine Frau hebt ihr kleines Mädchen empor:
,,Schau, Njuscha, das ist Lenin!"
Irgendwie drängen wir uns durch. Wir fragen:
„Wo sind die Delegierten?“
„In der Aula.“
„Ah, das ist interessant, wieder einen Blick in die Aula
werfen zu können."
Und es langte gerade zu einem Blick, Dann wurde er von
den Wellen schreiender und singender Menschen verschlungen.
Und dann aufs neue das Taurische Palais.
Gleich wird man beginnen. Die Delegierten nehmen ihre
Plätze ein.
Und dann plötzlich;
„Seht, seht .... Da ist ja Genosse Z,! Wie grau er ge
worden ist “
Und nach einigen Sekunden, die zum Durcheilen des Saales
von der Estrade bis zu seinem Ende notwendig sind, Um
armungen und Küsse der alten Freunde.
Irgendjemand gibt seinem Erstaunen Ausdruck;
„Iljitsch küßt! Iljitsch versteht zu küssen!“
Und dann, einige Minuten später, der Bericht:
Der Kapitalismus muß untergehen.
Vielleicht zweifeln einige Sonderlinge oder wissenschaftlich
ungeschulte Leute daran? . . . Aber hier sind Zahlen, hier sind
Tatsachen, und hier sprechen ihre eigenen Gelehrten .... Ist es
jetzt verständlich? — Da gibt es kein Entrinnen!
Und die Hörer staunen anfangs: Lenin, und er redet so ein
fach, aber hinter dieser Einfachheit beginnt man die grenzenlose,
auf Zahlen der Weltstatistik fußende Gedankentiefe zu ahnen;
während des Krieges sind so und soviel Leute gefallen, der wirt
schaftliche Wohlstand ist um soviel gesunken .... Der Ausweg!
Wo ist der Ausweg aus diesem verhexten Kreis?!