Full text: Lenin, Leben und Werk

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M. L ULJANOWA / DEM ANDENKEN 
Genossen, ich möchte Ihnen einige Züge aus dem Leben 
Wladimir Iljitschs mitteilen. 
Sie wissen, Genossen, daß Wladimir Iljitsch reich begabt 
war, aber außerdem besaß er in seltenem Maße die Fähigkeit, 
ein Ziel, das er sich einmal gesteckt, fest und unbeugsam zu ver 
folgen. Schon in ganz jungen Jahren, als er noch das Gymnasium 
besuchte (Wladimir Iljitsch absolvierte das Gymnasium mit 
17 Jahren], verbrachte er Abend für Abend über den Büchern, 
sich auf revolutionäre Tätigkeit vorbereitend, die er zu seinem 
Lebensziel gemacht hatte. Besonders fest eingeprägt hat sich 
meinem Gedächtnis die Zeit seiner Absolvierung des Gymnasi 
ums, jene Jahre, die er bis zu seiner Abreise nach Petrograd 
mit uns in Kasan und Samara verlebte. Im Frühling des Jahres 
1887 erhielten wir die Nachricht von der Hinrichtung unseres 
ältesten Bruders. Ich werde nie den Gesichtsausdruck Wladimir 
Iljitschs in jenem Augenblick vergessen, als er sagte: „Nein, auf 
diesem Wege werden wir es nicht machen, das ist nicht der 
richtige." Und seit jener Zeit begann er sich für jenen Weg vor 
zubereiten, den er für die Befreiung Rußlands vom Joch des 
Zaren und des Kapitals für den einzig richtigen hielt. 
Ich entsinne mich der Zeit, da wir auf dem Lande im Gou 
vernement Samara lebten, wie Wladimir Iljitsch alle Morgen 
nach dem Tee, mit Büchern, Wörterbüchern und Heften beladen, 
sich in ein verstecktes Garteneckchen zurückzog, um dort zu 
lernen. Es gab dort einen Tisch und eine Bank, und hier ver 
brachte Wladimir Iljitsch den größten Teil des Tages mit wissen- 
Rede in der Sitzung des Moskauer Sowjets,
	        
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