Full text: Mathematische Bevölkerungstheorie

180 XI. Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit und reproduktive Wirksamkeit 
Man greift daher zu andern, einfacheren Hilfsmitteln, deren eines 
darin besteht, daß man getrennt nach Zeilen und Kolonnen ausgleicht. 
Man betrachtet die Gruppenhöhen einer Reihe als Ordinaten, die man 
Jen Mitten der Intervalle zuordnet, und legt zwischen die Endpunkte 
dieser Ordinaten eine Kurve, die man noch durch arithmetische Opera- 
tionen verbessern kann. Aus den zwei Werten, die man so auf jeder 
Höhenlinie erhält, nimmt man schließlich das arithmetische Mittel. Es 
darf nicht übersehen werden, daß die ausgeglichenen Werte wieder 
Gruppenhöhen bedeuten, die sich auf die Quadrate, wie in Fig. 44, be- 
ziehen. 
Es kann auch der Versuch gemacht werden, dem ganzen Bereich 
eine Fläche anzupassen. und deren Parameter aus der Forderung der 
Volumgleichheit zu bestimmen, wie dies in V., 9 bei Kurven geschehen ist. 
35. Normen für Eheschließungen und Ehebestände. Hs 
wäre zu wünschen, daß nach je zehn. Jahren Normen aufgestellt würden, 
die im Sinne der eingeführten Nomenklatur als protogamische und ga- 
mische Normen zu bezeichnen wären; die erste wäre aus der Zusammen - 
fassung der Eheschließungen einer großen Zahl von Bevölkerungen 
während des abgelaufenen Dezenniums, die letztere aus den Zählungen 
dieser Bevölkerungen ableitbar. Diese Normen sollten wenigstens für 
die niederen Alter einjährige Altersklassen ausweisen, und zwar eiwa 
für Bräute bis zu 24 und für Bräutigame bis zu 29 Jahren, für Ehe- 
frauen bis zu 34 und Ehemänner bis zu 39 Jahren; für die höheren 
Alter würden größere Intervalle, etwa Quinquennien, genügen. HEine 
wertvolle Ergänzung dieser Normen würden die Kurven bilden, welche 
die Altersverteilung der gesamten männlichen Personen (Bräutigame 
und Ehegatten) und der gesamten weiblichen Personen (Bräute und 
Ehefrauen) darstellen, Die Normen wären mit Vorteil auch auf die Un- 
verheirateten, Verwitweten und Geschiedenen auszudehnen, um eine 
Vergleichsbasis für alle diese Beziehungen zu gewinnen. Die Sammlung 
und Aufbewahrung solcher Normen würde erst die säkulären Variationen 
kennen lehren. die sich in diesen Dingen vollziehen. 
XIII. Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit und reproduktive Wirk- 
- samkeit. 
1. Allgemeines. In diesem Abschnitt werden jene Erscheinungen 
behandelt, welche das Maß der reproduktiven Kraft der menschlichen 
Rasse unmittelbar betreffen. Die Erscheinungen sind im allgemeinen 
zusammengesetzter Natur, indem eine Änderung in:der reproduktiven 
Kraft zum Teil physiologischen Ursprungs ist, zum Teil sich als Er- 
gebnis der Reaktion auf soziale Traditionen in der menschlichen Lebens- 
führung darstellt. Diese komplexe Natur der Probleme zeigt sich, wenn 
man etwa einen Versuch unternimmt, das Gesetz zu erforschen, das man 
als bigene oder digene Natalität bezeichnet hat, bei der es auf das Alter
	        
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