Full text: Mathematische Bevölkerungstheorie

268. XIV. Die komplexen Elemente der Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit 
einen und denselben Punkt ergeben, als erste Näherung nimmt’ und 
dieses Verfahren eventuell wiederholt. Doch kann man von einem 
solchen Vorgang gute Resultate nur dann erwarten, wenn die Original- 
daten nicht allzusehr von dem allgemeinen Verlauf der gesuchten 
Fläche abweichen, mit andern Worten, wenn sie nicht allzu große 
Schwankungen aufweisen. 
38. Diisogenen, ihre Trajektorien und Tangenten. Soweit 
die bisher vorhandenen unvollkommenen Daten erkennen lassen, dürf- 
ten die Diisogenen keine Kurven einfacher Natur sein, deren System 
sich in eine Gleichung von übersichtlichem Bau fassen läßt; die wei- 
tere Behandlung dieser Frage muß aufgeschoben werden, bis aus- 
gedehnte und genaue statistische Daten hiefür zu Gebote stehen werden, 
Für einen Punkt x/y einer Diisogene werde aus der Flächenglei- 
chung - der Wert von Ze abgeleitet und heiße &4; dann besteht die 
näherungsweise Beziehung 
Au— GAzx=0, 
(347) 
durch welche der Übergang zu einem dem x/y äquivalenten Punkte 
%+4x/y+4y vermittelt wird; diese Beziehung erstreckt sich, wie 
schon bemerkt worden, stellenweise auf längere Strecken. 
In ihrer Neigung zur x-Achse zeigt die Tangente die Stärke des 
Einflusses an, den das Alter des Vaters in der betreffenden Alterslage 
ausübt, und in ihrer Neigung zur y-Achse bemißt sie den Einfluß des 
mütterlichen Alters, Parallelismus zur z-Achse bedeutet also, daß eine 
Alterszunahme des Vaters bei demselben Alter der Mutter keine Wir- 
kung auf die Geburtenraten hat, und Parallelismus zur y-Achse be- 
deutet die Unwirksamkeit einer Alterszunahme der Mutter. Wo also 
das Alter der Mutter den überwiegenden Einfluß hat, werden die Tan- 
genten der Diisogenen zur x-Achse geringere Neigung haben als zur 
y-Achse. Bei einem Neigungswinkel von 135° wird G = — 1, und die 
Beziehung (347) kann dann 
dz+dy=0 
geschrieben werden und würde, solange G diesen Wert nicht wesent- 
lich ändert, zu %+y=C (348) 
führen.1 
39. Digenetische Altersäquivalenz zweier Bevölkerungen. 
Eine und dieselbe Altersverbindung x/y ist in zwei verschiedenen Be- 
völkerungen im allgemeinen. nicht äquivalent, geometrisch gesprochen, 
1) In dieser Relation, welche besagen würde, daß, wenigstens innerhalb 
gewisser Grenzen, die Geburtenrate bloß von der Summe des Alters der beiden 
Ehegatten und nicht von den einzelnen Altern abhängt, wollie Körösi das 
wesentliche Merkmal der Erscheinung erblicken. Doch scheint diese äquilate- 
rale Diisogenie keineswegs von allgemeiner Geltung zu sein.
	        
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