4. Johann Karl Rodbertus.
Geboren zu Greifswald, 12. August 1806. Besucht das Gymnasium in
Friedland i. Meckl. Studiert Rechtswissenschaft in Göttingen: 1823 1826
und Berlin: 1825 1826.
Auskultator: Winter 1826/27 (am Land- und Stadigericht zu Alt—
Brandenburg). Referendar: Herbst 1828 (am Oberlandesgericht zu Breslau,
später, seit 1830, bei der Regierung zu Oppeln). Austritt aus dem Staats—
dienst: 1832. Zunächst an verschiedenen Orten (2 Jahre in Heidelberg mit
volkswirtschaftlichen, geschichtlichen und philologischen Studien beschäftigt) und
auf Reisen durch die Schweiz, Frankreich und Holland. Seit 1836 auf dem
1835 erworbenen Rittergut Jagetzow i. Pom. Mitglied der preußischen
Nationalversammlung, Begründer und Führer des linken Zentrums in
derselben.
Miniister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten:
26. VI., Abschied: 3. VII. 1848.
Nach Einführung des Klassenwahlgesetzes lehnt er Wiederwahl ab. Während
der Konfliktszeit auf Seite des Ministeriums Bismarck.
Jagetzow, 6. Dezember 1875.
Bal.
Allgem. Deutsche Biogr. 28 S. 740.
5. Adalbert von Ladenberg.
Geboren zu Ansbach, 18. Februar 1798, als Sohn des späteren Staats-
ministers Philipp v. Ladenberg. Besucht das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium
zu Berlin. Freiwilliger bezw. Leutnant im Garde-Dragoner-Regiment:
1815 1816. Studiert in Berlin, Heidelberg und Göttingen: 18161818.
Auskultator: 1818; dann Referendar. Assessor beim Appellationsgericht
in Köln: 1821. Landgerichtsrat zu Koblenz: 1823. Regierungsrat, sowie
Bankkommissar und Justitiar bei der Regierung bezw. dem Bankkontor in
Köln: 1824. Oberregierungsrat bei der Regierung in Königsberg: 1829,
in Merseburg: 1831. Regierungspräsident in Trier: 28. VI. 1834.
Wirkl. Geh. Ob. Regierungsrat und Direktor im Ministerium der
geistlichen, Unterrichts⸗ u. Medizinal-Angelegenheiten: 31. V. 1839 (Ein⸗
führung: 11. VII; Direktor der geistlichen, seit 1841 evangelischen, Abteilung:
1839- 1848, der Unterrichtsabteilung: 1839 1848, der Medizinalabteilung:
1839- 1841 und 1842-1848; Mitglied des Staatsrats: 19. X. 1839; Ver⸗