begründeten Reichs-Limeskommission, die zehn Jahre darauf
mit der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt a.M.
verbunden und dem Archäologischen Reichsinstitut angegliedert
worden ist 9%).
Ursprünglich war der Limes nur eine über Rhein und Donau
vorgeschobene Reihe von kleinen Erdkastellen und hölzernen
Warttürmen an der Grenzlinie nebst größeren hölzernen Wohn-
und Streittürmen für kleine Besatzungen an den Einfallstraßen,
die mit einem germanischen Lehnwort als Burgus bezeichnet
wurden, tatsächlich aber einen uralten mittelländischen Bautyp
darstellen, der bis auf die Nuragenburgen Sardiniens zurück-
geht. Weiter rückwärts lagen größere Kastelle, und die Haupt-
abwehrfront bildeten die Stromschranken des Rheins und der
Donau, zugleich bequeme, parallel laufende Verbindungswege
in jener straßenarmen Zeit. Die Hauptwaffenplätze lagen natür-
lich hinter diesen Strömen, an der Donau Augsburg (Augusta
Vindelicorum), Regensburg (Castra Regina), Passau (Castra
Batava), Wien (Vindobona) usw., am Rhein vor allem Vetera
(Birten) bei Xanten gegenüber der alten Lippemündung und
Mainz (Moguntiacum) gegenüber der Mainmündung, beide zu-
nächst als Ausfallstore gegen Germanien begründet, doch seit
der Katastrophe der Varusschlacht, die den römischen Erobe-
rungswillen lähmte, und seit dem Verzicht des Tiberius auf weitere
Offensivpläne (Vorschiebung der Reichsgrenze bis zur Elbe) nur
noch Hauptstützpunkte der Abwehrfront. Als Zwischenglieder
entstanden Köln (Colonia Agrippina) und Bonn (Bona), am Unter-
rhein noch ein Standlager bei Nymwegen (Noviomagus) und am
Oberrhein eins bei Straßburg (Argentoratum), während Trier, wie
schon gesagt, als Hauptetappenort diente. Fast alle diese Römer-
lager sind zu Keimzellen der ältesten deutschen Städte geworden.
Erst Hadrian versah den obergermanischen Limes mit durch-
laufendem Palisadenzaun und schob die größeren Kastelle in
die Grenzlinie vor, so die Saalburg im Taunus, die bekanntlich
auf Veranlassung Kaiser Wilhelms IT. wieder aufgebaut worden
1926