teren von einzigartiger Schönheit, kunstvolle Stöcke, Gewänder,
goldne Sandalen, Handschuhe, Ringkragen, Ringe, Skarabäen,
Salbfläschchen und eine Fülle von kostbarem Hausrat, Prunk-
betten und Stühle, Truhen und Kästen, schwungvolle Alabaster-
gefäße, Musikinstrumente, kurz alles, was der König im Leben
getragen oder benutzt hat, ist ihm ins Jenseits mitgegeben wor-
den. Wenden wir uns jedoch von dieser Glanzleistung des Neuen
Reiches zunächst den neuesten Ausgrabungen der Kultur des
Alten Reiches zu, bevor wir auf die des Neuen Reiches zurück-
kommen, denn sie werfen neues Licht auf das Werden der ägyp-
tischen Kunst in geschichtlich faßbaren Zeiten.
Noch vor kurzem erschienen die dreieckigen Pyramiden von
Gise als unerklärliche Wunder, die aus dunkler Urzeit empor-
tauchten. Heute ist ihr Entwicklungsgang durch die Zwischen-
stufen bekannt. Er führt von den steinernen Grabhügeln mit
schrägen Wänden und flachem Dach, den sogenannten Masta-
bas (Bänken), über das kastenartige Riesengrab des Pharaos
Menes, des Begründers der 1. Dynastie, einen Lehmziegelbau mit
flachem Dach aus Palmenstämmen, der bereits eine Reihe von
Nebenräumen für Beisetzungen, Kult- und Schatzkammern ent-
hielt, zu der Stufenpyramide des Pharaos Zoser oder Djeser
(3.Dynastie) bei Sakkara, einer ungeheuren Mastaba mit trapez-
förmigem Grundriß, über die mehrere kleinere Mastabas treppen-
artig getürmt sind. Schrägte man diese Stufen ab und machte
man den Grundriß quadratisch, so entstand die klassische Form
der großen Pyramiden von Gise. Aber auch sie wurde nicht
gleich gefunden; die merkwürdige Knickpyramide von Daschür
und die turmartige, zweistufige von Medüm bilden weitere Über-
gzänge zwischen den Königsgräbern von Sakkara und Gise, Die
Mastabaform aber behielt man für die Gräber der hohen Be-
amten bei.
An der Stufenpyramide von Sakkara hat Cecil M. Firth im
Auftrage der ägyptischen Altertümerverwaltung schon seit
Jahren gegraben und die merkwürdigsten Dinge in ihrem Um-
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