XXV.
Le Paradis
Der Regen troff von den Stahlhelmen der Reiter, die
am Abend des achtzehnten Oktober 1958 in den von einer
mannshohen Mauer umfriedeten Schloßhof von Le
Paradis einritten. Das Schlößchen, ein einstöckiger
Empirebau, lag unweit der Straße, die von Lille nach
Roubaix und nach Tournay, dem alten Dornijk, führt.
„Schon Tyll Ulenspiegel ist diese Straße gewandert“,
hatte Talbot auf dem Wege zu seinen Begleitern gesagt.
Der wilde Wein, der sich an den Mauern emporrankte,
war verfärbt. Im Park, dessen hohe Bäume das Schloß
überragten, hatte das nasse Laub herbstliche Farben. In
den Wipfeln versteckt gurrten die olztauben.
Leutnant oltzem, der mit Wöbke und einem Gefreiten
dem Stab vorausgeritten war, stand in der Türe. Tal⸗
bot reichte ihm von seinem Braunen herunter die Zand.
„Wie steht's, oller Pandektenhengste“ fragte er.
„Ein ausgezeichnetes Quartier, Zerr Zauptmann!
Auch ein Badezimmer ist wieder vorhanden.“
Die Offiziere waren abgestiegen; die Pferde wurden
von den Burschen in den Stall geführt, abgezäumt und
trockengerieben. Indessen hatte Wobke über eine be⸗
queme Treppe und durch freundliche breite Vorräume, in
denen Porträts in dunklen zolzrahmen hingen, den Weg
in das obere Stockwerk gezeigt, in dem Talbots Zimmer
lag.
Talbot warf sich aufs Sofa; der Regen hatte aufge⸗
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