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SAAL VIII / SCHRANK 2 UND 1
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SCHRANK 2
ganz unten lassen sidi hier anschließen
F. 1811—1826. Bruchstücke von mindestens zwölf Tontafeln
zur Verkleidung eines oder mehrerer Grabmäler.
Sie haben sich nur teilweise zu ganzen Bildern zusammenfiigen
lassen. Ganz links Versammlung von sitzenden und stehenden
Frauen, deren eine ein Kind auf dem Arme trägt. Rechts davon
unzusammengehörige Bruchstücke. Beweinung einer in der Halle
aufgebahrten toten Frau; Zug von Männern zur Leichenfeier;
Zweigespann von Maultieren mit Stallknecht und Zuschauerin.
Rechts daneben weitere Bruchstücke mit Gespannen und Leichen
zügen, gleich den vorherigen mit Namensbeischriften. Ganz
rechts Empfang eines Viergespannes und daneben schreitender
Klagefrauen. Diese in der Technik der Vasenmalerei aufs Sorg
fältigste durchgeführten Tafelbilder sind vermutlich in der Werk
statt des Exekias entstanden; vgl. oben 42 Fr. 1720. Athen,
h 0,37 m. AD. II Taf. 9—11: Pfuhl I 329 III Taf. 73, 278; Beazley,
Attic blac-figure 21 und 30 Nr. 22. TAFEL 31.
In dem Saale haben ferner, den Rahmen der bisherigen geschicht
lichen Anordnung sprengend, die attischen Lekythen vom
6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. Aufstellung gefunden; neben
den älteren befinden sidi auch einige kleinere Gefäße von anderen
Formen. Die Lekythen haben einen annähernd zylindrischen
Körper und einen hohen Hals mit kräftig profilierter Mündung;
vgl. dagegen oben 16 Inv. 5764. Diese Ölflaschen haben vielfach
für Spenden am Grabe Verwendung gefunden, worauf die Dar
stellungen Bezug nehmen. Die ältesten sind schwarzfigurig bemalt;
es folgen die rotfigurigen und schließlich die weifigrundigen.
SCHRANK 1
enthält in der linken Hälfte schwarzfigurige Lekythen.
Die Bemalung der kleineren Gefäße ist großenteils flüchtig, dodi
fehlt es nicht an hervorragenden Stücken; die Mannigfaltigkeit der
Darstellungen ist groß.
Im obersten Fach auf dem Aufsatz F. 2015. Lekythos. Auf
weißlichem Überzug nur Ornament, von Ranken umschriebene
Palmetten in zwei Reihen übereinander. Nola. h 0,215 m.
F. 1974. Lekythos. Zwischen zwei dorischen Säulen, d. h. in
einem Gemach, steht hinter einem Klappstuhl eine Frau im