B. 2, K. l, 9 18. Kirchenreg. 1099 - 1721.
Literarisch hat Sandhagen sich besonders betätigt in der von A. H. Francke
gelobten, von orthodoxer Seite stark angegriffenen „Kurtzen Einleitung, die
Gesch. unsers Herren Jesu Christi, der H. Apostel, wie auch den Faden der Weis—
sagung des Neuen Testaments zu betrachten““, Lüneburg 1084, sowie in seinen
„Theologischen Sendschreiben, darin unterschiedliche Oerter der Schrifft erkläret
werden“, in zwei Teilen Schleswig 1092 und 1099 /1700 erschienen. Wie wert
namentlich die letzteren noch lange in pietistischen Kreisen gehalten worden sind,
zeigt eine mir vorliegende „längst verlangte“ Sammlung derselben in dem 1725
von dem Jenaer Professor Johann Jacob Lehmann herausgegebenen, 776 Quart⸗
seiten umfassenden Buche „C. H. Sandhagens Auserlesene und sehr gelehrte
Gedancken über viele schwere Stellen H. Schrift“. Hier auch der schöne Kupfer—
stich, nach dem unser Vild angefertigt ist. Von seiner Lebendigkeit und Freundlich—
keit zeugt die von Krafft S. 282 erzählte kleine Anekdote.
518. Das Kirchenregiment in der Zeit von 1099 bis 1721.
1. Die Summi Episcopi.
Mit dem Regierungsantritt Kg. Friedrichs IV., der am 25. August 1099
28jährig seinem Vater folgte, beginnt der letzte Abschnitt der in diesem Bande
behandelten Geschichtsperiode. Politisch bedeutet dieser Abschnitt die letzte, ent—
scheidende Auseinandersetzung Dänemarks mit Schweden, und damit zugleich
zwischen den beiden Fürstenhäusern unseres Landes.
RG. ERIEDRICHIV
Kg. Friedrich IV. (1099
bis 1730) hat wie seine Väter
bis ins dritte und vierte Glied
gegen das 6. Gebot stark gesündigt.
Von seiner kleinen zarten, pieti—
stisch frommen Gemahlin Lou⸗
ise von Mecklenburg, die
er mit 24 Jahren, 1095 geehe—
licht hatte, nicht befriedigt, suchte
auch er seine Freuden bei Neben—
frauen. 1703 verliebte er sich in
eine Tochter des preußischen Mi—
nisters am dänischen Hofe, Fräu—
lein Viereck, und ließ sich mit ihr
zur linken Hand trauen. Dieser
Skandal endete jedoch schon im
folgenden Jahre durch den frühen
Tod der Viereck. Nachhaltiger
war das Verhältnis zu der schö—
nen, lebenslustigen Anna Sofie
Reventloo, der Tochter des
1708 verstorbenen Grosikanzlers
Konrad Reventlov, die er bei
einem Aufenthalt in Kolding 1711
als 18jähriges Mädchen kennen und