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seiner Ostpolitik und seine Taktik betrifft, obwohl bedeutende
Unterschiede des Temperamentes und Charakters zwischen den
preußischen (nördlichen) und österreichischen Deutschen vor
handen sind; die Letzteren unterliegen in hohem Maße den Ein
flüssen der übrigen Nationen Österreich-Ungarns und sind auch
was Rasse betrifft, von den übrigen Deutschen stark verschieden.
Preußen ist heute national mehr aus einem Guß als Öster
reich; die Hauptforderung des pangermanischen Programms lautet,
die nationale Einheit müsse mit allen Mitteln erhalten werden;
man verweist auf die Schwäche Österreichs und Rußlands, welche
sich aus der nationalen Uneinheitlichkeit ergebe. Darum ver
langen die Pangermanen gewaltsame Germanisation, Kolonisation
und Massenemigration der nichtdeutschen Elemente. Preußen ist
nach Österreich der national am meisten gemischte Staat; die
Ethnographie legt auch ein Zeugnis dafür ab, daß Preußen durch
Gewalt entstanden ist. Die Preußen selbst sind ein germanisiertes
Volk, verwandt mit den Litauern; es gibt auch viele germanisierte
Slaven im heutigen Preußen — nach Bismarck eine gute Kreuzung
der weiblichen (Slaven) und männlichen (Preußen-Deutsche) Rasse.
Aus den pangermanischen Plänen und den politischen Grund
sätzen von Männern wie Bismarck und jetzt aus der gesamten
Kriegführung und der Friedenspolitik Deutschlands und Öster
reichs geht klar hervor, daß der Gegenstand der deutschen
Offensive der Osten ist — der Drang nach Osten. Das erste
und wichtigste Erfordernis der deutschen Ostpolitik ist, sich
Österreich-Ungarn in Botmäßigkeit zu erhalten; Österreich ist
für Deutschland die Brücke — so lautet der Titel einer pan
germanischen Broschüre — die nach dem Balkan und der Türkei
und somit nach Asien und Afrika führt. Aus demselben Motive
drängt Deutschland im Bunde mit Österreich nach Rußland; die
nominelle Freiheit der baltischen Provinzen, Finnlands, Russisch-
Polens sind nur vorläufige, temporäre Maßnahmen.
Belgien, Elsaß-Lothringen, und der Westen überhaupt, hat
in der gegebenen Weltsituation für die Deutschen keine größere
Bedeutung, wenn es ihnen gelingt, den Osten zu gewinnen. Wenn
sie den Osten beherrschen, wird die pangermanische Abrechnung
mit Frankreich und England, und später auch mit den Vereinigten
Staaten, leicht durchgeführt werden.
35. Im Laufe des Krieges haben sich die Franzosen, die Eng
länder, die Amerikaner diesen Stand der Dinge klarer zum Be