Full text: Gesammelte Schriften (3)

Die Briten und ihr Weltreich 
Die britische Flagge deckte im Jahre 1912 einen Flächenraum von 
11516821 englischen Quadratmeilen oder annähernd 29828566 qkm. 
Das gesamte Festland der Erde nebst den Inseln beträgt 136038872 qkm. 
Eö beherrscht Großbritannien direkt demnach etwa zwei Neuntel der Ober 
fläche unseres Planeten. Dazu kommt Ägypten, welches formell zwar noch 
unter die Türkei fällt, praktisch jedoch durchaus eine der britischen De- 
pendenzen ist, mit 400000 Quadratmeilen oder 1036000 qkm, und der 
anglo-ägyptische Sudan mit annähernd 1000 000 Quadratmeilen oder 
2500000 qkm, was den Umfang des britischen Herrschaftsgebietes auf 
gegen 13000000 Quadratmeilen oder 32500 000 qkm bringt. Das stellt 
annähernd ein Viertel der festen Erde dar und ist weitaus das gewaltigste 
Herrschaftsgebiet, welches es jemals in der Geschichte der menschlichen 
Rasse gegeben hatk 
Bon den modernen Weltreichen kommt ihm das europäische und asiatische 
Rußland in Ausdehnung mit 8 647 657 Quadratmeilen oder etwa 
22400 000 qkm am nächsten. Dies gibt ein Verhältnis von ungefähr 2:3. 
Das Deutsche Reich, welches in Europa 208 830 englische Quadratmeilen 
oder 940869 qkm umfaßt, ist an Ausdehnung nicht ein Iweiunddreißigstel 
des Britischen Reiches und vergleicht sich mit Einschluß seiner Besitzungen 
über See von 1027 820 Quadratmeilen oder 2670000 qkm wie 1:9 mit 
dem Britischen Reich. 
Indes gibt dieser Vergleich kein anschauliches Bild der drei Macht 
gebiete. Schlagender ist die vergleichende Ziffer der Bevölkerungen. Das 
Britische Reich hatte 1911 434286650, das russische etwa 164 Mil 
lionen, das deutsche (mit all seinen Kolonien) nicht ganz 80 Millionen Ein 
wohner. Es überbietet das Britische Reich das russische an Menschenmassen 
also mehr als dreimal, das deutsche mehr als fünfeinhalbmal; das Ver 
hältnis zur Anzahl der Menschheit überhaupt ist wieder etwa 1:4. 
Wenn man die Besiedlungöarbeit der angelsächsischen Rasse im ganzen 
feststellen will, muß man zu diesen Ziffern den Umfang der Vereinigten 
Staaten von Nordamerika mit ihren Dependenzen hinzutun. Denn ge 
schichtlich betrachtet sind diese ja nichts weiter als ein Ableger der eng- 
^ le * n diesem Abschnitt behandelten Gedanken hat Peters schon 1897 in seinem Auf- 
Sat * „Was lehn uns die englische Kolonialpolitik? u geäußert, vgl. Bd. I S. 371. 
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