ersetzen; (3) erklärt er sogar von der Kommune (d. ti.
der „Diktatur des Proletariats"), daß sie „schon kein
Staat im eigentlichen Sinne mehr war“, Marx sagt
aber keinen Ton über all das, sondern im Gegen
teil , er spricht sogar von dem „zukünftigen Staats
wesen der kommunistischen Gesellschaft"!! („Neue
Zeit“ IX, 1, S. 573.J 1
Auf den ersten Blick könnte der Eindruck eines
banalen Widerspruchs, einer Konfusion oder Diver
genz entstehen! Aber nur auf den ersten Blick.
Die entscheidende Stelle (über diese Frage) aus
dem Brief von Marx lautet vollständig:
„Die .heutige Gesellschaft' ist die kapitalistische
Gesellschaft, die in allen Kulturländern existiert, mehr
oder weniger frei von mittelaltrigem Beisatz, mehr
oder weniger durch die besondre geschichtliche Ent
wicklung jedes Landes modifiziert, mehr oder weniger
entwickelt. Dagegen der .heutige Staat' wechselt mit
der Landesgrenze. Er ist ein andrer im preußisch
deutschen Reich als in der Schweiz, ein andrer in
England als in den Vereinigten Staaten. ,Der heutige
Staat' ist also eine Fiktion.
Jedoch haben die verschiednen Staaten der ver-
schiednen Kulturländer trotz ihrer bunten Formver
schiedenheit alle das gemein, daß sie auf dem Bodea
der modernen bürgerlichen Gesellschaft stehn, nur
einer mehr oder minder kapitalistisch entwickelten.
Sie haben daher auch gewisse wesentliche Charaktere
gemein. In diesem Sinne kann man von .heutigem
Staatswesen' sprechen, im Gegensatz zur Zukunft,
worin seine jetzige Wurzel, die bürgerliche Gesell
schaft, abgestorben ist.
Es fragt sich dann: welche Umwandlung wird das
Staats wesen in einer kommunistischenGe-
se 11 schüft erleiden? In andern Worten, welche
gesellschaftlichen Funktionen bleiben
dort übrig, die jetzigen Staatsfunktio
nen analog sind? Diese Frage ist nur wissenschaft-
1 Siehe unten. Die Rad.