Full text: Kritik des Gothaer Programms

Arbeitsquantum. Z. B. der gesellschaftliche Arbeits 
tag besteht aus der Summe der individuellen Arbeits 
stunden; die individuelle Arbeitszeit des einzelnen 
Produzenten ist der von ihm gelieferte Teil des gesell 
schaftlichen' Arbeitstags, sein Anteil daran. Er erhält 
von der Gesellschaft einen Schein, daß er soundso viel 
Arbeit geliefert (nach Abzug seiner Arbeit für die 
gemeinschaftlichen Fonds) und zieht mit diesem 
Schein aus dem gesellschaftlichen Vorrat von Kon 
sumtionsmitteln so viel heraus, als gleich viel Arbeit 
kostet. Dasselbe Quantum Arbeit, das er der Gesell 
schaft in einer Form gegeben hat, erhält er in der 
anderen zurück." (S. 566.) 
,,In das Eigentum der einzelnen kann nichts über 
gehen, außer individuellen Konsumtionsmitteln." 
„Was aber die Verteilung der letzteren unter die ein 
zelnen Produzenten betrifft, herrscht dasselbe Prinzip 
wie beim Austausch von Warenäquivalenten, es wird 
gleich viel Arbeit in einer Form gegen gleich viel Ar 
beit in einer andern umgetauscht." (S. 567.) Dieses 
gleiche E.echt setzt die Ungleichheit voraus, die tat 
sächliche Ungleichheit, die Ungleichheit der Men 
schen, denn der eine ist stark, der andere schwach 
usw. (die Individuen „wären nicht verschiedene Indi 
viduen, wenn sie nicht ungleiche wären") (S. 567), — 
der eine wird mehr bekommen als der andere. 
„Aber diese Mißstände sind unvermeidbar in der 
ersten Phase der kommunistischen Gesellschaft, wie sie 
eben aus der kapitalistischen Gesellschaft nach langen 
Geburtswehen hervorgegangen ist. Das Recht kann 
nie höher sein als die ökonomische Gestaltung und 
dadurch bedingte Kulturentwicklung der Gesellschaft." 
Also: 
I. „lange 
Geburts 
wehen" 
II. „erste 
Phase der 
kommuni 
stischen 
Gesellschaft" 
III. „höhre 
Phase der 
kommunisti 
schen Gesell 
schaft" 
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f 15
	        
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