binbungslinie beiber Äugen parallel gur 3eile gerietet
toerben £önne, ba/g bie 555itbelfäu(e nach red)ts ausgebogen,
bie rechte Schulter met|t gehoben toerbe, unb ba)g bas lin£e
Äuge ber Gdjrifl mehr genähert toerbe als bas redjte. Dr.
(Schubert fchlug nun an/tatt ber frfjrägen Sd)rift eine fen£red)tc
oor, bie bei geraber <5)eftlage eine Einfsneigung bes Körpers
nirf)t erforbert unb eine gerabe Kopf- unb Körperhaltung
ermöglicht- Eötan folgte feinen Änregungen unb /teilte in
gasreichen Gäulen 5ßerfuthe mit fen£red)ter Schrift an, unb
im 3al)te 1891 £onnte Dr. Schubert in einer Schrift: „Über
(3teUfc()tiftvecfud)e in Spulen“ fein Urteil bat)in gufammen-
faffen, ba/g in ben oon ihm beobachteten Gäulen bie benfbar
günftigften (Erfahrungen mit ber Steilfdjrift gemalt toorben
mären.
53iele £e£>rer tonrben für bie Steilfd)rift gemonnen. Stic
große DJCehrgahl jebod) lie/g (ich non ben Ärgumenten ber
Steilfchriftanhänger nicht übergeugen; fie hielten an ber
0<hrägfrf)rift fe/t nnb fügten, ebenfo lebhaft mie ihre ©egner,
bie £Xic()tig£eit berfelben gu oerteibigen. Äu^ fie fanben me-
biginifd)e Äutoritäten, bie, mie g. 55. Dr. Karl oon 53ott
(Über Jd)iefe unb gerabe £)eftlage-Sd)ieffd)tift unb Steil-
f^rifi) für bie Schrägfchrift eintraten. (Es entfpann fi^j ein
literarifcher Streit, in melchem bie Änhänger ber Steilfchrift
auf bie Scf/rift in früheren Qahrhunberten hintoiefen unb be
haupteten, baß, roeil man früher ausfthlie^lidj /teil gefdjrieben
habe, biefe <3d)tiftlage auch für bie gegenmärtige Schrift bie
natürliche fein müffe. ©in näheres ©ingehen auf bie Srf/rift-
entmirflung geigt aber halb bas Unhaltbare biefer 55etoeis-
führung. 55ei ber Sgerjtellung hanbfchriftlicher 53ücher oor
ber ©rfinbung ber 55ud)bruc£er£unjt oermenbete man aller-
bings fa/t ausfchlie/glid) bie /teile Schrift. Sie ESlön^e, benen
bas 0d)reibgefchäft oblag, hatten 3 ß it unb EHtu/ge, bie 53ud>-
(taben langfam malenb unb geidj>nenb ausguführeu. /Dagegen
mar bie 53er£ehrsfrf>rift in 55riefen unb ©efcfjäftspapieren,
40