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unb 6Öfen ©eijtern bie 3ügel fdffegen, bie fxd) In unoerhüllter
©eftalt offenbaren unb x6)tt barftellen, roie er leibt unb lebt. /
(Sine Alttteljtellung gtoifrhen uninbioibueller <5d)ulfd)tift
unb inbioibuellet $anbfd)rift nehmen bie < 3?eauxten- unb bie
,S£aufmannsfd)tift ein. Sie <5d)önfthrift, bie bie 0d)ule ge-
pflegt t>at, ift noch fteif unb unbeholfen, i£)te Ausführung et-
forbert oiel 3 £ d, bie bas außerhalb ber (Schule flutenbe unb
pulfierenbe £eben nicht gemähten £ann. Go mufg ber junge
Kaufmann unb ber junge '^Beamte fein Augenmetf barauf
rieten, feine £)anbfd)rifi für ben fd>xxellen ©ebraurh geläufig
gu inanen. §ür bie <Sd)rift bes Kaufmanns forbert man
augerbem nod) ©legang unb Ödjxüung, bamit fie auf ben
©rapfänger einen angenehmen ©inbtud mache, für bie bes
■^Beamten c 2Bürbe unb Sejiigfeit, bie bem ©djriftjtütf and)
äußerlich ben amtlichen ©h ara £t er aufprägen, ©s ift etflätlid),
bag unter biefen QBebingungen bie <3d)tift ber ^aufleute unb
^Beamten xneift unperfßnlxd) unb fd>abloncnhaft bleibt unb etft
bei felbffänbigen Utaturen eine petfönliche Dlote befommt.
©ine Anleitung gur Pflege einer flaren, leicht lesbaren
unb bod> fd)nell gu fthreibenben 0d>rift, roie fie ber oiel
fchreibenbe ^Beamte braucht, h a t $>• ©trahlenborff, pof~
falligraph in ^Berlin, herausgegeben, bie fxd> aber, toenn man
oon ber pflege ber ©eläufig£eit abfieht, nur xoenig oon ben
gleidjgeitigeu ©chuloorfchriften uxxterfcheibet. Sie Unter-
längexxfchleife bei g, h ufm. mirb roie bei ben Aftethobifern
Aeid», £ang u. a. als ein fpiges, gleidjfdjenfliges Sreiecf mit
flach nad) äugen geruubeter QBafis gebilbet, bie ©runbbud)-
ftaben erhalten £eilförmigen Srutf. An bie fdjönen £inien-
fdjroünge ber altexx Siangleifd»riften erinnern nur nod) einige
3ierformen ber ©rogbud)ftaben.