Full text: Die Zerstörung der Weltwirtschaft

Vorwort. 
Es wird hier der Versuch unternommen, in kurzen Zügen und 
in allgemeinverständlicher Darstellung die Wirtschaftslage der für 
den Welthandel hauptsächlich in Betracht kommenden Länder zu 
schildern. In welcher Verfassung sich die Weltwirtschaft vor dem 
Kriege befunden hat, und welche Entwicklungslinien seit Kriegs 
ende in den wichtigsten Volkswirtschaften erkennbar sind, soll hier 
aufgezeigt werden. Nicht durch die Mittel erschöpfender wissen 
schaftlich-methodischer Darstellung, auch nicht in breit ausmalender 
Art — das verbietet schon der zur Verfügung stehende beschränkte 
Raum —■, sondern in knappen, das Wesentliche und Charakteristische 
der internationalen Wirtschaftsgestaltung aufhellenden Streif 
lichtern. Wenn es gelingt, die Kenntnis von der Wirtschaftslage 
der einzelnen Länder, die Einsicht in ihre ehemals innige wechsel 
seitige Verknüpfung und in die Arsachen des weltwirtschaftlichen 
Abstiegs in weite Kreise hinauszutragen, so ist einer der Hauptzwecke 
dieser Arbeit erfüllt. Haben doch der furchtbarste aller Kriege 
und die aus ihn folgenden Friedensverträge nicht nur das Wirt 
schaftsleben Deutschlands, sondern das Gebäude der ganzen Welt 
wirtschaft in seinen Grundfesten erschüttert. Ausgabe der vor 
liegenden Einzeldarstellungen ist es, an Hand objektiver statistischer 
Anterlagen und Nachweise die Wirtschaftslage in den einzelnen 
Ländern zu schildern, und zwar glaubten die Herausgeber sich hierbei 
aus die Siegerstaaten und die ehemals neutralen Länder beschränken 
zu sollen, die — ebenso wie Deutschland — früher ein blühendes 
Wirtschaftsleben hatten und heute vielfach die gleichen Zerfalls 
erscheinungen aufweisen wie die besiegten Staaten Europas.*) 
Aufgebaut sind diese Darstellungen auf sachlichen Anterlagen, 
die zum Teil aus den einzelnen Ländern selbst herrühren, zum Teil 
auf Material zurückgehen, das von berufener Seite den Heraus- 
*) Auf die wirtschaftlichen Zustände Deutschlands soll an dieser 
Stelle nicht näher eingegangen werden (es fei hier auf die von der 
Reichszentrale für Heimatdienst soeben herausgegebene sehr aufschlußreiche 
Schrift „Die deutsche Wirtschaft vor Genua" verwiesen); und eben 
sowenig kann Rußland in den Kreis der Betrachtungen gezogen werden: 
es stellt ein isoliertes Problem dar, dessen besondere Bedingüngen eine 
Behandlung im gestellten Rahmen ausschließen.
	        
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