Full text: Die Türkenhilfe und die politisch-kirchlichen Parteien auf dem Reichstag zu Regensburg 1532

Zuspitzung der Lage durch die Beratung der religiösen Fragen. 117 
z 5. Zuspitzung der Lage durch die Veratung der 
religiösen Fragen. 
Im Verlauf der Reichstagsverhandlungen hatte es sich 
immer deutlicher gezeigt, daß eine getrennte Beratung der po⸗— 
litischen und religidsen Fragen auf die Dauer nicht durchführbar 
sein werde, und gerade hierauf war das Bestreben des Kaisers 
bisher gerichtet gewesen. Die Kurfürsten von Mainz und von 
der Pfalz waren nach dem Scheitern der Schweinfurter Tagung 
in der zweiten Hälfte des Mail ohne den erhofften Frieden 
nach Regensburg gekommen. Dafur aber brachten sie einen 
neuen Vorschlag der Protestierenden mit, auf Grundlage dessen 
man am 3. Juni in Nürnberg die Annäherungsversuche fort⸗ 
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greifend?, daß ihr Bekanntwerden die katholische Mehrheit zum 
energischsten Widerstand gereizt haben würde. Auch der Kaiser 
war höchst betroffen; er glaubte nicht, die Verantwortung für 
ein so weitgehendes Entgegenkommen, wie es von den Pro— 
testanten gefordert wurde, allein tragen zu können. So versuchte 
er nunmehr, die Stände doch zur Mitberatung auch in dieser 
Sache heranzuziehen. Auf dringende Bitte der beiden Kur— 
fürsten, die trotz ihres ersten Fehlschlages nicht an einem günstigen 
Verlaufe zweifelten, wurde hiervon zunächst freilich noch 
Abstand genommen.s Als aber die Protestanten am 29. Mai 
ihre Protestation abermals erneuert hatten, gab dieser Schritt 
dem Kaiser Veranlassung, sich am letzten Mai tadelnd gegen 
die Neuglaͤubigen auszusprechen.“ Es geschah das zum erstenmal 
auf diesem Reichstage, und dazu war die Form noch milde genug. 
Seinen Ärger konnte er nicht mehr ganz unterdrücken, aber 
Am 18. Mai (siehe Chroniken, S. 116). 
Siehe pol. Korresp., S. 18x12. 
Siehe Winckelmann, S. 226. — 4 Siehe Beilage XV.
	        
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