Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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mit allem i fitem ©inftuf) unb au dp traft iljtet amtlichen Sen* 
b it n g Parteien 31t befämpfen, welche ben sfteltgiottS'fjajj offen jur ©djau tragen 
ober an beren tirdpenfeinblidpen Veftrebungcn für niemanben ein Qroetfel befielen 
fann. S5ie Unterzeichneten ftetjen mit biefent ihrem jßftidftöieroujjtfein auf bent ißobeu 
beg bifdpöflidpen §irtenfdpreiben§ oom 3 a h re 1906, oerfpredjen, im (Seifte biefer 
bifdpöflidpen SBeifungen auclp tiinftig 311 tjanbetn, unb ftelteu mit ilprem feierlichen 
Sproteft @ro. bifdpöflidpen (Snaben anheim, bie geeigneten ©diritte 31t tun, um bie 
unneränfperlidpcn Stedpte ber 5?ird;e in biefer ©adpe mit allem 9tacf)brud: 3U be= 
tpaupten." 
3m 3 a h ve 1904 burfte bag f-fentrodtomiiee ber babifdpeu 3 entm m3partei, 
unterzeichnet SSBader, fid; bie fyreilpeit haaugnclpmen, an alle „.fpodpwüröen" beg 
Sanbeg ein Uiunbfdpreiben 3U erlaffen, in bem bcnfelbeit behufs „erfolgreicher Seitung 
ber 3 c 11 * r lt m § politit" geboten würbe, ftd) ber 3 e tt t r u nt § p r e f f e anju* 
nehmen. Sa bie „.Spaltung ber spreffe im innigften 3ufammenl)ang ft# mit ben 
tirdplidp en Bfntereffen im allgemeinen, wie fpcjielt and) mit ben ^ntereffen, bie 
jeber ©cetf oxa, ggeiftlidje in feinem iBernf 31t wahren uttb 31t fbrbern l;at“ — 
an einen 3 u f rt mmcnlpang jroifdpen ber Spolitif ttiib ben firdplidpen Bfttereffen fdpeinen 
and) bie batperifdpen 33ifd)öfe gebaut 31t haben, als fie, 3ttm größten 3 orn be§ 
3entrnm§, bei ber SDMndjncr SKeidpgtaggmalpl gegen bie Sßaf)l eines ©opialbemo» 
traten proteftierten — „fo ift eg wohl and) 31t erflären, baff bei trag in 33aben, 
wie attd) anberwärtg, ber S l e r u g in 00tter 11 ebereinftimmung mit 
bent ©piftopat eg fid; angelegen fein lägt ... bte Verbreitung ber Spreffe ber 
einen Stidptung mögtidpft 3U hemmen, bie ber anberen mögtidpft 3U förbern." „3 ; u 
ber lieget ift auch baoon ©rfolg 31t erhoffen, wenn ber Pfarrer mit ber an» 
gemeffenen 3 ur ' l dhaltitng unb Vorfidjt oon ber S a n 3 e t fperaö nad) ber einen 
Säidptung Ipin warnt, nad) ber anberen malpnt unb bittet." „®a§ 3 en trattomitee 
bittet ©ie, fpodpwürbigcr Pperr, aber angelegentlich, in ber nadpften 3 e it bie ©djritte 
ing Singe 31t faffeu unb 3U tun, bie 3h nen nad) ben obmaltenben Söerhättniffen in 
Jjjjfrer Sßfarrei angemeffen erfdpeinen, um auf beut ©ebiete berfetben bie 2?er6reitung 
ber gegnerifchen spreffe mögtidpft 311 verringern unb bie Verbreitung ber 3 eits 
t r u m g p r e f f e tn ö g t i dp ft 3 tt 0 c r g r ö ff e r n." 
@3 wirb tu« alfo gan3 bireft 3111- g e i ft t i dp e n propaganba für bie ipreffe 
ber „politifdpen" (!!) 3<mtrumgpartei aufgeforbert, unb smar gcfdpielpt bieg „in notier 
Uebereinftimmung mit bem ©piftopat", b. Ip. alfo auch ben 33i)dpöfctt, unb fott „non 
ber Sauset tperab", alfo in ber Sir che praftgiert werben! SBcnn ber ,,©pi» 
ffopat" unb ber „@eift(id)e" ihren geifttidpen ©influfj auf bie ©laubigen attgüben 
bürfen, um biefe tpinfidpttidp beg .Spaltend einer politifdpen 3 £ i tun S 5« „warnen", 
3u „mahnen" unb 31t „bitten", muffte e3 bodp nadp ber 3entrumgtogi£ audp ben 
Vifdpöfen nidpt nerwehrt fein, 31t „warnen" ic., wenn eg fidp um bie Slugübung beg 
politifdpen SB ah Ire dp tg hnttbelt, ingbefonbere bann, wenn bie spartet „ber ©ottc3= 
leugnet unb DMigiongoerädpter" in Vetradpt fommt, bie bie „^Religion augrotten", 
fobalb fie bie Sffiadpt basu haben?
	        
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