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geheirateten graeiten ©atten trennt." 2It[o: bie Kirche foU beit
Staatsbürger, ber in ÜtuSübung ftaattidjer ©cfeiigebungSrechte eine gweite ©t)c ein»
gef)t, mittelft i£;rer SDiSgiptinargcmatt unb 93erfagung if)rcr ©nabenmittet 31t einer
bireften 33erleijung ftaatlidjer ©efeije, nämlich ber Trennung nom rcdjtmäjjig an»
getrauten ©atten gwingen bi’trfen!
OaS nom Zentrum biefer »trage gegenüber beobachtete Verhaften ift für ba3»
feibe äufgerft d; a r a f t e r i ft i f cl). ® a 3 f e l b e 3 e n t r u 111, ba3 fid) an ber 'Schaffung
bc3 bürgerlichen ©efeijbucheS beteiligte unb biefeS ’burch feine ^ifftimnutng gum
gcltenben Dtedjt machte, ba3 bamit auch ba3 D'i e cf; t ber @hcfcf)eibung (§§ 1565 ff.),
ba3 Dtedjt ber ÜBieberwerheiratung ber geriebenen ©h e 3 a ^ cit (§§ 1309, 1312,
1313) unb bie rechtliche Sßftidjt ber ©hegafteit gur „ehelichen 2ebenst»
gemein)dj aft" jc. ftatuierte, erklärt, ber ©he'gattc, ber non beut Dtedjte ber
ÜBiebcroerbciratung ©ebraud) mache, fei mit bem groeiten ©begehen roiber»
rcd)11id) nerheiratet, unb »erpftidhtet, bie redj1tidje iß f l i d) t ber Bebens»
gemcinfdj'aft mit ilpn gu nerletjen unb fich non ihm gu trennen! 1 .
Oie gange Ü3e|anbtung ber fjragc non feiten beS Zentrums mar non bem
©eiftc geleitet unb beftimmt, ber in bem @ t a a 131 e p i f 0 :i fein Unraefen treibt,
b. h- e§ mürbe nadj bem gentrumSpriugip gearbeitet: ben StaatSgefehen ift ber
Staatsangehörige nur infmneit ©ehorfam fdjulbig, als bie Kird)e nidjtS ©egen»
tciligeS befiehlt; ber Staat ift ber Kirche untergeorbnet. ®ie ^entrumSrebner
ftiejjen fich auch ntd^t an bem § 13 be3 ©efeijeS nom 9. Oltober 1860, bie rcdjtlidje
Stellung ber Kirche :c. im Staate betr., ber beftimmt: „ fgtt ihren bürgerlichen unb
ftaatSbürgerlicljen JBegieh'itngen bleiben bie Kirchen, bereu Ütnftatten unb Steuer ben
StaatSgefetjen nnterroorfen. Keine K; r o) e bann a u 3 ihrer ÜS e r f a f f u n g
ober ihren SScrorbnungeif 33 e f lt g n i f f e ableitcn, m e t dj e mit ber
Roheit b e 3 S t a a 13 ober mit ben StadtSgefelgen in ÜB i b e r f p r u d)
ft eh cn." Srotj biefer unmifjoerftänblidjen, im Sfatereffe ber ÜBaljrung unueräujfer»
lieber ftaattidjer JpoIjeitSredjte erlaffenen ©efefseSbeftimmnug nimmt man fid) bie
„ÜSefugniS" heraus, Anleitung gur bireften Verlegung non StaatSgefeijcn gu
erteilen!
üBenn ber UltramoutaniSmuS pringipiell bie fgürigbiftion in @h c i ac h cl1 ber
.Kirdjc gumeift, fo gefdjieljt bicS im fpinblicf auf bie 2R- ; ateri e, um bie e3 fid)
banbeit, unb bie er al3 eine TutSfcf/liefflicf» fircfjliche anficht. Sn Sftiicffidjt auf bie
in g-ragc fommenben iß e r f 0 n e n roitt er pringipiell bie ftaattidje ©eriditsbarfeit über
bie Klcrifcr au3gcfcf)loffcn miffen. Se3 3 u f am menhange3 unb überhaupt beS
SntercffeS wegen, ba3 bie Sadje nerbient, feien hier einige SRotigen über bie
„Stanbe3red)te ber Steriler" geftattet, and) foröeit fie nicht unmittelbar unfer £h cma
berühren. Um ja jebem ÜSerbadit, als ob wir tenbengiöS oorgingen, noit uoruherein
gu begegnen, erteilen mir beut fatholifdjen Stheofogieprofeffor grang feiner an ber
llniocrfität $reiburg baS SBort, ber fid) in feinem „Katholifdjen Kirdjenredjt"
I. 33anb S. 202 ff. fotgenbermafgen »ernehmeu (äfft: Sie S t aub e3 r e d) t e ber
Steriler f i n b: