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pningen unb aud) rocgcn feines banon abroeidjenben ©ef'enntniffeS nie [trafen, au ff er
wenn bamit Eingriffe auf. ®ott unb Dteligion, ©ittlidjfeit unb Dtedjt in ©erbinbung
ftefjctt (ob unb mann aber fotc^e „Dingriffe" noriiegen, entfdjeibet einzig ber Jbteri»
faliSmuS) ober wenn ein Untertan eines © t a a t e §, melier fic£>
in ber Einheit ber 9tc1igion erhalten E)at, öffentlich non biefer
ab fällt . .
Dllfo ein fatljolifdjer ©taat, j. 23. ©pantett, [oll jcbcu ©ärger, ber öffentlich
non ber fatfjolifdjcn Dteligion abfällt, fogar mit pfipfifcfjer ©eroalt jur Dtiicffcljr
jroingcn unb beftrafen fonnen 1 ©oleransprogratnm be§ Zentrums 1
©eite 1098: SiberaliSmu§. „©er SibcraltSmuS, als ©Ijeorie gefaft, ift
eine DBeltanfcfjauung, reelle ber cfiriftliäjen in allen fünften biametral entgegen»
gefetjt ift." ©rt'ntbe:
©eite 1100: „31er Liberalismus forbert nor allem abfolute „©enffrei*
I)eit" ober, roie er fiel) and; auSbri'icft, abfolute „greifjeit ber 2Qiffenfd;aft". . . .
©benfo forbert ber Liberalismus in Ucbereinftimmung mit biefer feiner erften gorbe»
rung abfolute Leljrfreifjeit. SBaS jemanb auf beut SBegc roiffenfe^aftti^en
©enfenS als Dtefultat geroonnen Ijabe, ba§ muffte er aud) anbern ju Xeljren beredjtigt
fein. . . . SBaS alfo jemanb an raiffenfdjaftlidjer ©rfenntniS geroonnen Ijabe, baS
tonne er auf beut SBege ber Lefjre aud) jum ©emeingut aller mad)en, fetbft roenn
cS mit bem religiöfen © o g nt a in.SBiberfprud) ftel)t. ©nblid) forbert ber
Liberalismus abfolute 9teligionSfreil)eit. ©a alle Dteligionen unb DteligionS»
gcfcllfdjaften in ber religiöfen 0rbnung gleidjberedjtigt feien, fo müßten fie and) nom
©taate unter jeher ©ebittgung unb unter allen Umftänbeu at§ gleid)bered)tigt an»
erfannt roerben. ©iefe abfolute DteligionSfreiljett fei für jeben ©taat baS gbeat,
baS er anjuftreben l)abc, unb fo lange er foldje nidjt geroäljre, entfpredje er feinem
©egriffe nidjt. ©ein ©taate müffe jebe Dteligion unb jebe DteligionSgcfcltfdjaft
gleidjgültig fein; er bi'trfe felbft fid) ju feiner Dteligion befemten; für fid) genommen
müffe er fonfeffionSloS ober nielmefir religionslos fein, um non biefent ©tanbpunft
au§ gaig inbifferent ju allen Dteligionen unb DteligionSgcfellfdjaften fid) nerl)alten
unb bamit bie abfolute DteligionSfrcitjeit geroäljren ttnb fiebern pt föntten." . . .
„©aS liberaliftijdlje Spriu§ip ber unbebingten Dlutonomie unb greif)eit
beS üDtcnfdjen nerl)ält fid) aber feinblidj nidjt blofj jur Dteligion au
unb für fid) genommen, fonbern and) jur religiöfen SRoral."
©pllabuS III ©. 15*): „@S fteljt nid)t jebem SRenfdjen frei, bie Dteligion
anjunclimeu unb ju befemten, bie er, bttrd) baS Lidjt ber ©eruunft geführt, für bie
roaljte hält."
©er fatfjolifdje ÜRündjener ipfjilofopt) g. grofdjljammer („©eleud)tung ber päpft»
licken ©njtfflifa nom 8. ©ejember 1864 ttnb beS ©erseidjniffeS ber ntobernen jyrr»
tümer", ©. 21) frägt barauf mit 9ted)t: „©oll er (ber ©teufd)) bie Dteligion für
bie roaljre galten unb amtefjmen, bie il)m nidjt als bie roaljre erfd)eint? Unb roenn
) Ueöer bie SBebeutuitg be§ ©tjttafiuS fietje ©eite 10 ff.