Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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An die 8cm;' ein schwarzes Roß gebunden, 
Das ein Federbnsch aus Stambul schmückte, 
Scharrend mit den beiden Vorderfüßen. 
Als der Strajnja dieses Zelt erblicket, 
Sinnt er über alles nach und denket, 
Ob es nicht das Zelt des Wlach-Alia; 
Treibt den Schimmel naher hin zum Zelte, 
Nimmt die scharfe Lanze von der Schulter, 
Oefsnet mit dem Speer des Zeltes Thüre, 
Um zu sehn wer drinnen sich befände. 
Doch der Wlach-Alia war nicht drinnen, 
Sondern nur ein alter Derwisch war es; 
Hing ein weißer Bart ihm über'» Gürtel; 
Weiter Niemand saß im grünen Zelte. 
Und ein Zecher war der alte Derwisch, 
Trank, ein Türke, Wein aus vollen Humpen, 
Selber schenkt' er ein und selber trank er; 
Blutroth waren seine beiden Augen. 
Als der edle Strajnja den erblickte, 
Da begrüßt' er ihn nach türkscher Sitte. 
Schaut' ihn an der weinberauschte Derwisch, 
Sprach zu ihm ein Wort das gar bedenkliche 
„Sei gesund, du wackrer Strajnja Bane, 
Aus der kleinen Banjska bei Kossowo!" 
Da erzürnt der Ban und spricht verlegen 
Zit dem Derwisch diese Wort' auf türkisch:
	        
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