Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Ließest nicht nach meinem Hof mich gehen. 
Und ich gab btr, Sträflich, sich're Bürgen: 
Ersten sichern Bürger;: Gott den wahren, 
Zweiten Bürgen: Gottes festen Glauben, 
Daß das Lösegeld ich bringen würde, 
Und da trautest du mir, wackrer Strajnja! 
Liehest mich nach meinem Hofe ziehen, 
Nach des Vaters Gut und meiner Heimat. 
In der fernen Heimat angekommen, 
Hab' ich herbes Mißgeschick gefunden: 
In die weißen Höfe meines Vaters, 
In die Höfe war die Pest gedrungen, 
Hatte Weib und Mann und Kind getödtet, 
Uebrig blieben war kein lebend Wesen; 
Meine Höfe waren so verfallen, 
Waren so verfallen und zerstöret, 
Daß der Flieder blühte auf Ruinen; 
Meine Löwen aber, meine Güter, 
Hatten Türken unter sich vertheilet; 
Alle Höfe fand ich dort verschlossen, 
Weder Freunde hatt' ich noch Vermögen, 
Und da sann ich, bis ich eins ersonnen: 
Nahm mir.Pferde von der Post rmd eilte 
Schleunig nach der Best' Adrianopel; 
Zu dem Sultan ging ich, zum Wesire. 
Sieht mich der Wesir rmd sagt dem Sultan, 
Seinem Herrn, was für ein Held ich wäre; 
Reichet der Wesir mir andre Kleider,
	        
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