Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

132 
„Bundesschwester, weiße Wolken-Wila! -) 70 
Warum hast du einst mir falsch geschworen? 
Schwurst mir beizustehn in allen Nöthen; 
Wolle jetzt mir beistehn oder nimmer!" 
Spricht zu ihm die treue Bundesschwester: 
„Sagt' ich dir nicht, Bnndesbruder Marko, 75 
Solltest vorwärts reiten, doch dich hüten, 
Solltest trinken, doch den See nicht trüben, 
Nicht vom Schlaf die Waldesfürstin wecken, 
Denn die Wila nähme schweres Fährgeld: 
Von dem Helden beide schwarze Augen, 80 
Und vier Füße von des Helden Rosse? 
Schande ist es, zweie gegen einen; 
Doch wo hast du die geheimen Dolche?" 
Blickt zum Himmel ans die Furten-Wila, 
Daß sie seh' mit wem der Marko rede; 85 
Ist sie irr? beißt etwa sie ein Drache? 
In die lichten HimmelZräume gafst sie, 
Läßt im Gassen ab von Marko's Schulter; 
Der indeß greift nach geheimer Waffe, 
Senket tief fie-in ihr Eingeweide. 90 
Heftig schreiend fluchet ihm die Wila: 
„Ei, du Marko! Wunder sollst erleben, 
2) Die gute Fee der Wolke::.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.