Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Führen wollen wir den Knaben Grujza 
Zum Verkaufe nach der Stadt Sarajwo; 
Mag er auch dein Käufer dann entfliehen! 
Nur daß wir zu Gelde wieder kommen; 20 
Und so wird's auch Wein und Tabak geben." 
Dieses war der Rade sehr zufriedeit; 
Und sie sprangen auf die leichten Fuße, 
Kleideten sich selbst als Handelsleute, 
Hüllten auch in Bettlertracht den Grujza, 25 
Und begaben sich zur Stadt Sarajwo, 
Um den Knaben dorten zu verkaufen. 
Sieh! da feilscht um ihn ein Türkenmädchen, 
Kauft den Grujza für zwei Lasten Geldes. 
Als das Mädchen ging das Geld zu holen, 30 
Führt der Teufel her 'ne junge Wittwe, 
Türkenwittwe Dschafer Begowiza. 
Diese gab für ihn drei Lasten Geldes 
Und drei Pferde, die die Lasten irrigen. 
Heftig fluchet drauf das Türkenmädchen: 35 
„Nimm den Sklaven, Dschafer Begowiza! 
Lange inög' er nicht bei dir verweilen, 
Eine höchstens arder zwei der Nächte!" 
Ihren Dragoknp i), so nennt das Weib ihn, 
Führt die Wittive nun nach ihrem Hofe, 40 
Holet frisches Wasser her und Seife, 
I) Dragokup d. i. Theuerta»!
	        
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