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Und es naht der Grkitsch der Manojlo,
Führt die Swaten her, die reich geschmückten,
Reitet selbst voran dem Hochzeitzuge
Auf dem starkbemähnten Roß, dem Rappen,
Schlenkert spielend hin und her den Kolben,
Wirft von Zeit zu Zeit ihn in die Wolken,
Fanget wieder ihn mit seiner Rechten,
Bei dem Spiel mit zarter Stimme singend:
„O du Mlawgebirg und Staraalpe,
Mlawgebirge, du o biut'ge Gränze!
Wunderost hat Blut dich übergössen!
Wie viel Müttern machtest du nicht Jammer!
Wie viel Schwestern hast dn schwarz gekleidet,
Wittwen heimgesandt zu den Verwandten!
Machst dn heute meiner Mutter Jammer?
Wirst dn schwarz wohl meine Schwester kleiden?
Wirst dn meine Braut, die mir Verlobte,
Wohl dem Nowaks Sohn, dem Grujo geben?"
Also singt der Grkitsch dort Manojlo,
Und ihn schauen aus dem Wald bie Räuber,
Schauen ihn und freun sich nicht darüber;
Zog vorbei der Grieche nach dem Mädchen,
Die Hajduken blieben in dem Walde.
So vergingen einer Woche Tage:
Endlich kommt der Griechensohn Manojlo,
Führt' die Hochzeitleut' und bringt sein Mädchen,
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