Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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aus der Sammlung des Karadschitsch Lieder zu übersetzen 
oder nachzudichten, namentlich solche, welche Fräulein von 
Jacob (zum Theil sehr mit Unrecht, nämlich ans einer übel 
angebrachten Prüderie) zu übersetzen verschmäht hatte. 
Er gab diese Sammlung 1828 unter dem Titel „Wila. 
Serbische Volkslieder und Heldenmärchen" in zwei stattlichen 
Bänden heraus (Leipzig, Verlag von Johann Ambr. Barth) 
und widmete sie Göthe. 
Schon vorher hatte er dem letzteren das Manuskript 
der beiden Bände und einige kleine Scherz-Lieder irrt serbischen 
Style eingesandt und dabei auch seines serbischen Gastes 
Milntinowitsch und dessen „Serbianka" gedacht. Darauf 
schreibt Göthe am 9. Januar 1827: 
„Euer Wohlgeboren 
halten sich mit Recht überzeugt, daß ich an den glücklichen 
Aeußerungen Ihrer schönen und frohen Talente immerfort 
vergnüglichen Antheil nehme, wie ich denn gern die Gelegen 
heit ergreife, Sie davon zu versichern und für die beiden 
Bände sowie für die letzte serbische Sendung meinen schönsten 
Dank abzustatten. 
Für die kleinen Lieder bin verpflichtet und gedenke mit 
Ihrer Erlaubniß die vier, von Ihnen in singbare Reime 
gebracht, in Kunst und Alterthum VI, l., woran gegen 
wärtig gedruckt wird, einzuführen. Auch würde des serbischen 
Gastes und seiner „Serbianka" gern erwähnen. Die in 
Ew. Wohlgeboren Schreiben enthaltene Skizze seines Lebens 
möchte für diesen Zweck hinreichend zu achten sein, wenn 
Sie solche nicht noch einigermaßen auszuführen gedenken. So 
dann wäre ein kurzer Inhalt der „Serbianka" wünschenswerth, 
besonders auch in dem Sinne, daß man den Gebrauch er 
kennte, den der Dichter von der griechischen Mythologie ge 
macht. Hierbei kommt alles ans die Art an, wie er ver-
	        
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