Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Als er sie so durcheinander anschaut, 
Einer sieht's, der andre sieht's mit Nichten, 
Doch es sieht's wohl der Arnaute Oßman, 
Spricht zn seinen Brüdern ans Arnantisch: 
„Euerin dunklen Leben droht die Schlange! 
Wohl seht, Brüder, ihr das; wir geschlachtet, 
Welches Feuer unter uns gekommen! 
Wie er seine Blicke hin und her wirft, 
Und die Serben von den Türken sondert! 
Daß er Streit und Händel suchet, seht ihr; 
Nimmer frommt es, länger noch zu warten, 
Drum erschlage jeder seinen Nachbar, 
Will zuerst den jungen Marjan todten." 
Also redet der Arnaute Oßman, 
Meinet wohl, daß niemand ihn versiehe 
Von des wackern Zwo Kampfgefährten; 
Aber seht, welch unverhofftes Wunder! 
Gut verstand es und gerad' der Rechte, 
Wohl verstand das Wort der junge Marjan, 
Springet auf, als wär' er toll geworden, 
Zieht heraus den guten Flammensäbel, 
Haut zuerst auf den Arnauten Oßman, 
Haut den einen in zwei blnt'ge Hälften, 
Und dann stürmt er auf die andern Türken. 
Wie er nun ein wenig ausgeruhet, 
Schaut er um sich nach gethaiter Arbeit, 
Siehet, daß aus dreißig sechzig worden.
	        
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