Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

Graden Wegs geht hin der Tomüsch Miat, 
Schlägt die Thüren ein des Rauschgoldzimmers, 
Plündert mit beit Seinen alle Schätze, 
Raubet auch des Bego Divansmantel, — 
Was Gewalt erwarb, Gewalt entlasst' es. — 
Doch dies war dem Miat noch zu wenig, 
Auch noch an den Hals der Herrin greift er, 
Reißt ihr ab das köstliche Geschmeide, 
Von dem weißen Arm die goldnen Spangen, 
Ans dem dunklen Haar die Perlenflechten, 
Und vom Haupt zuletzt den reichen Kopfschmuck. 
Damit kehrt er nach dem grünen Walde, 
Dort sie schreiten zu der Beute Theilung, 
Theilen Scharlach, Mor, Damast und Sammet, 
Nach der^lle nicht, noch Ellenbogen, 
Sondern messen sie von Tann' zu Tanne: 
Da sie nun zu den Kleinodien kommen, 
Theilen sie nicht nach der Zahl der Rechnung, 
Sondern Miat theilt mit seinem Kalpak. 
Und das Frauchen schreibt ein feines Briefchen 
Schickt es eilig nach der grünen Waldung: 
„Zu des Räuberhauptmanns Miat Händen! 
Du in Gott mir Bruder, Tomitsch Miat! 
Sende mir den Hals- und Kopfschmuck wieder, 
An die Arm' auch meine goldnen Spangen, 
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