Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

Witt de» alten Jguman enthaupte», 
Und mit ihm zugleich den jungen Popen, 
Selbst im Arm sein Pathchen will er schlachte». 
Doch es spricht zu ihni der alte Pope: 
„Thn's nicht, Bruder, so du Gott erkennest! 
Schwöre dir bei Gott, dem einzig wahren, 
Daß wir nichts von dem Verrathe wußten!" 
Dieses glaubt der Meister ihm Manojlo, 
Steckt die Klinge wieder in die Scheide, 
Aber greift zu seinem schweren Kolben, 
Schwinget kräftig ihn in Gottes Namen: 
„Starker Gott, verzeihe mir die Siinde! 
Ich will deiner Kirche Thür zerschlagen. 
Wenn es Gott und Heldenglück gewähren, 
Daß ich glücklich und gesund entkomme, 
Werd' ich bess're Thüren machen lassen, 
Bess're Thüren und von reinem Golde." 
Dieses sprechend schritt er nach den Thüren, 
Doch die Thüren flogen auf von selber. 
Sprang hinaus der Meister drauf Manojlo, 
Schaute rings sich um nach allen Seiten. 
Niemand war zu sehen vor der Kirche; 
Nur die Frau Gevatterin erblickt er, 
Doch sie war — in einen Fels verwandelt. 
Als Manojlo solches Wunder sahe, 
Schlug er's Kreuz' und nannte Gottes Namen: 
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