Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Er ergreift sie bei dem seidnen Gürtel, 
Zieht sie sanft auf grünen Rasen nieder, 
Küßt die Hajka drei der weißen Tage; 
Aber als der vierte Tag getaget, 
Da entläßt er bleich sie und verstärkt. 
Kam die Hajka heim zu ihrem Hofe 
Rief dort die Gefährtinnen zusammen: 
„Möchtet ihr nicht thöricht wandeln, Schwestern, 
Nimmer baun auf eines Helden Treue! 
Gleichet doch ein Held belaubtem Zweige; 
Schlagt nur mit dem Zweige auf den Boden, 
Und entblättert bleibt der Zweig, der kahle. — 
Also, Schwestern, ist der Männer Treue!" 
Aerkolit, verlievt. 
Stieg ich das Gebirg von 200.°^)«;!) aufwärts, 
Sah hinab die Betschkereker Eb'ne, 
Wo im Schatten Hirsch und Hindin ruhten, 
Und die Bursche mit dem Mädchen spielten. 
Alsbald griff ich in die seidne Tasche, 
Nahm mir einen Pfeil ans seidner Tasche, 
Wollte schießen bei dem Hirsch die Hindin; 
1) Werschaz oder Werschez, eine Stadt im Temesvarer Banat.
	        
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