Läßt dich auch dein Liebster grüßen,
Sollst zu seiner Hochzeit kommen! —
Geh und sage meinem Liebsten,
Daß ich nimmer kommen könne,
Weil ein Knäblein ich geboren,
Und Gespinnst gesputet habe;
Ostmals weint und schreit mein Knäblein,
Und die Fäden reißen gerne. —
Aalsche Kunde.
Einen Weichselbaum am Tanzplatz pflanzt ich.
Merkte mir ein Liebchen in der Nähe,
Führte meine Heerd' auf grüne Berge,
Zog dann mit des Sultans Heer zum Kriege.
In dem Kriege blieb ich neun der Jahre;
Aber als das zehnte Jahr erschienen,
Kamen Helden zu mir aus der Bosna:
„Abgestorben ist dein Weichselbäumchen,
Unter deine Schafe kam die Seuche,
Und dein Liebchen hat sich längst vermählet."
Widerstehen konnt' ich nicht dem Herzen,
Und begab mich nach der Stadt Sarajwo;
Doch mein Bäumchen hatte reife Früchte,
Alle meine Schafe hatten Lämmer,
Und mein Liebchen war erst recht zum Küssen.