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flüchtete sich nach Prisrend zu dem Serben-König Stephan
(Stjepan) Dnschan, dessen Beistand er anrief. Duschan und
Eantacuzeno schlossen nach altserbischer Sitte „Bundesbrü
derschaft" auf Gedeihen oder Verderben. Durch dies Bünd
nis; hat Eantacuzeno seinen byzantinischen Thron zwar wieder
erörtert, allein dafür verlor er alle die oben genannten Pro
vinzen, welche der „Bundesbruder" Duschan, in Befol
gung der Spichwörter „Lieber mein als unser" und „Es
schmeckt nichts so gut, als was man selbst ißt," nicht für
den oströmischen Kaiser, sondern für sich selber eroberte.
Nicht mehr zufrieden mit dem Titel eines Königs (Kral) von
Serbien, nannte er sich daneben noch „Macedonizar" und
Kaiser der Römer; zugleich machte er die serbische Kirche „anto-
kephal" (selbstständig), indem er dem griechischen Patriarchen in
Constantinopel die Freundschaft kündigte. Nur die Furcht vor den
Türken, welche der schwache Cantacuzeno zu Hülfe gerufen,
hinderte ihn, nach Constantinopel zu marschiren.
Er baute zahllose Kirchen, Klöster, Festungen, Verschan
zungen und Burgen. Er war Herrscher, Gesetzgeber und
Richter, — Kral (König) und Feldherr — Alles in einer
Person. Die Verfassung, die er dem Lande gab, war eine
feudale. Die Wojwoden waren Alles und das Volk gar nichts.
Seiner Gemahlin Helena, einer bulgarischen oder croa-
tischen Häuptlingstochter, welche in den Volksliedern mit dem
altserbischen Frauen-Namen „Roksanda" belegt wird, theilte
er das maeedonisch-griechische Fürstenthum Seres (griechisch
Pherä) zu. Seine Frau stand an der Spitze der griechischen
Staatsweisen, und er an der Spitze einer Leibgarde, welche
aus dreihundert Deutschen bestand, und welchen er seine großen
Kriegsersolge verdankte. Er wurde 1358 in der Blüthe seiner
Jahre von einem hitzigen Fieber hingerafst, als er eben zu
einem Entscheidnngs - Kampfe gegen die von Thrazien ans
immer weiter um sich greifenden Türken ausrückte. Die