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traueng auf die Hülfe des Höchsten überwand aber auch am
Ende bei Sultan Mnrad die Größe der Furcht. Die ganze
Nacht vor der Schlacht brachte er in inbrünstigem Gebete
hin, in welchem er mit Thränen im Ange für sein Heer den
Beistand des Herrn, für sich selbst das Märtyrerthum im
heiligen Kampfe gegen die Ungläubigen erflehte. Ans Seiten
der Feinde war indessen der Vorschlag gemacht worden, die
Schlacht noch während der Nacht zu beginnen; allein ein
albanesischer Häuptling, Georg Castriota, erklärte sich dagegen,
weil, meinte er, die Osmanen in der Dunkelheit nur um so
leichter durch die Flucht entkommen könnten. Also ward der
Angriff bis auf den Morgen verschoben.
Mit Tagesanbruch fiel ein starker Regen, welcher den den
Osmanen bisher so lästigen Staub löschte, nnb gleich darauf
trat ein heiteres klares Wetter ein, welches beide schon znm
Kampfe geordnete Schlachtlinien in ihrer ganzeir Ausdehnung
in vollem Glanze zeigte. Das Schlachtfeld von Kossowo
bildet eine von leicht aufsteigenden Anhöhen umgebene läng
liche Ebene, deren größte Ausdehnung der Länge nach 20,000,
der Breite nach 5000 Schritte messen soll. Ein kleiner Bach,
die Sitnitza, theilt sie der Länge nach in zivei Hälften. An
beiden Ufern desselben dehnten sich damals die Schlachtlinien
der Serben und der Osmanen in folgender Ordnung aus:
Auf dem rechten Ufer, den Rücken nach Nordeir gekehrt, stan
den die Serben, auf dem linken gegen Süden hin die Os
manen. Bei jenen befehligte Kral Lazar selbst das Mittel
treffen, sein Neffe, Wnk Brankowich, den rechten und der
König von Bosnien den linken Flügel; die Ungarn, die Bul
garen und ein Theil der Albanesen und die Truppen der Her
zegowina bildeten das Hintertreffen. Sultan Murad be
obachtete die zuerst in der Schlacht von Konia angenommene
Schlachtordnung. Er selbst stand mit den Janitscharen und 2000
auserlesenen Bogenschütze» im Centrum; den rechten Flügel, die