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Serbien dein türkischen Reiche vollständig einzuverleiben.
Dies geschah 1459. Bosnien wurde 1463 und die Herze
gowina 1467 von demselben Schicksal betrofsen. Konstanti
nopel unterlag 1453 und Bulgarien schon 1390.
Erst nach mehr als drei Jahrhunderten rief sich Serbien
in die Erinnerung von Europa zurück, als der schwarze
Georg (Kara-George) 1804 durch einen siegreichen Aufstand
das Land den Türken entriß. Im Jahre 1813 eroberten die
Türken Serbien wieder zurück und es begann eine Zeit blu
tiger Reaction und Rache, bis 1815 Milosch Obrenowitsch
wieder die Fahne der Revolution erhob. Nach verschiedenen
Wechselfällen wurde die Türkei 1830 genöthigt, die Autonomie
Serbiens innerhalb gewisser Grenzen gutzuheißen und Milosch
als erblichen Fürsten anzuerkennen. Man einigte sich nach
längeren Verhandlungen auch über die Grenzen des Landes
und über die Höhe des Tributes. Milosch mußte dann 1839
zu Gunsten seines Sohnes Milan abdanken; letzterer starb
wenige Wochen danach, sein jüngerer Bruder Michail succe-
dirte ihm. Im Jahre 1812 brach, unter Führung des be
rüchtigten Wutschisch eine Revolution aus; Michail wurde
abgesetzt, und es wurde zum Sohne des schwarzen George,
Alexander Kara-Georgewitsch, zurückgegriffen. Letzterer aber
wurde 1858 ebenfalls abgesetzt, rmd der alte Milosch, welcher
vor beinahe zwanzig Jahren abgedankt hatte, wurde wieder
zum Fürsten erwählt. Er starb aber schon 1860, und sein
Sohn Michail, abgesetzt 1842, bestieg wieder den Thron.
Im Juni 1862 ließ sich der türkische Commandant der Bel
grader Festung durch eine blutige Schlägerei, in welche
einige türkische Soldaten verwickelt waren, hinreißen, die wehr
lose Stadt zu bombardiren. Dies erregte in Europa eine
solche Entrüstung, daß die Türken genöthigt wurden, die
Festungen Schabatz und Semendria und zuletzt (1867) auch
Belgrad zu räumen. Fürst Michail, der beste Herrscher, den