Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

Geh und rathe welches die Roksanda! 
Aber greifest du »ach einer andern, 
Trägest du dein Haupt nicht mehr von dannen, 
Fuhrest du nach Hause nicht das Mädchen!" 520 
Als der Dnschan dieses Wort vernommen, 
Läßt er Todor, den Wesir, sich rufen: 
„Diener, geh das Mädchen zu erkennen!" 
Und da schwöret Todor ihm die Treue: 
„Habe, Zar, sie nicht einmal gesehen, 525 
Weil sie mir im Dunkeln vorgestellet, 
Als ich deinen Ring ihr übergeben." 
Schlug der Zar an's Knie sich mit der Rechten: 
„Wehe mir bis ;u dem lieben Gotte! 
Haben sie durch Geist und Muth besieget, 530 
Dennoch bleibt zur Schmach die Braut zurücke." 
Als der Milosch Wojnowitsch dies hörte, 
Ging er hin zu seinem hohen Zaren: 
„Isis vergönnet, Zar mir und Gebieter, 
Deine Braut Roksanda zu erkennen?" 535 
„Ich vergönn' es dir, mein theures Söhnchen! 
Aber peinlich ist's, auf dich zu bauen. 
Sprich! wie möchtest du die Braut erkennen, 
Ta du sie doch früher nicht gesehen?" 
Doch der Milosch Wojnowitsch entgegnet: 540 
„Sorge nicht, o Dnschan, mein Gebieter!
	        
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