Full text: Hindenburg

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Jahre vor der Gründung der „freisten Republik der 
Welt" sprachen so preußische Professoren über das 
Königliche Staatsministerium, dessen Haupt Bismarck 
hieß. Die Virchow, Mommsen und andere Gelehrte 
von Rang sprachen noch genau so über ihn, als er 
seinem intellektuell eng begrenzten, nicht persönlich, 
aber im Bereich monarchischen Denkens furchtsamen 
König das allgemein gleiche Wahlrecht, die Lösung 
aus Habsburgs Dunstkreis, die Reichsschöpfung und 
die ersten Sozialgesetze abgerungen und das Universal 
mißtrauen gegen das neue Deutschland, den Eindring 
ling in Großmacht, entwaffnet hatte. 
Herr von Hindenburg wurde nach Siegen, deren 
Glanz keinem wachen Auge ihre Ertraglosigkeit über 
strahlen konnte, als Repräsentant eines an Kopfzahl 
zuvor nie erreichten, an zäher Tapferkeit nie über- 
troffenen Heeres gezwungen, in der seinem Lande un 
günstigsten Stunde die Kapitulation anzubieten. Daß 
die Nation den Willen für die Tat nahm und den 
Feldherrn nicht Sündenbock werden hieß, wäre noch 
löblicher, wenn sie auch den Ersten Generalquartier 
meister, den Strategos und Organisator der „Hinden- 
burg-Siege“, nicht in die Wüste gestoßen (und erst 
dadurch seelisch verwüstet) hätte. Doch neben dem 
tausendmal ungesunder Ruhmsucht beschuldigten Lande, 
das seinen Triumphator Fach mit dünnem Kranz an 
die Alltagsarbeit hinter der Front der Zivilgewalt wies, 
den bis in den Zwang zu bedingungloser Waffen 
streckung Besiegten vergotten . . . Mußte Das sein? 
Konnte nicht mit dem Spuk von dem gestürzten 
„Obrigkeitstaat“ (als ob Coolidges, Baldwins, Stalins 
keiner wäre, nicht nur Genesis und Machtgebiet der 
Obrigkeit sich gewandelt hätten) auch endlich der er 
bärmlich wedelnde Untrigkeitwahn schwinden? 
Seltsam: in Deutschland wird er vor hochwipfelnden 
Geistern nicht so unleidlich offenbar wie vor Mittel-
	        
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