Full text: Hindenburg

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lands, dort in der „Literarischen Gesellschaft“ 
eine Rhapsodie aus den Nibelungen. Hinden- 
burg wurde gebeten, diesen Abend zu »prote 
gieren“. Er antwortete mit einem Brief, in 
wefchem es heißt: er habe als Militär leider 
nicht Zeit gefunden, sich mit Literatur zu 
beschäftigen, und könne daher die Nützlichkeit 
und den Wert des Abends nicht beurteilen. 
Es gehört doch immerhin ein gut Stück Bar 
barei dazu, um als Deutscher die Bedeutung 
des Nibefungenliedes nicht zu kennen; aber 
es bezeugt eine seltene Klarheit und Ehrlich 
keit, daß ein braver Soldat das eingesteht. 
Aber wenn man die Anzahl der Bücher, die 
er in seinem Leben gelesen hat, gewiß zählen 
kann, er hat eine Beziehung zu den bildenden 
Künsten, die merkwürdig ist, er sammelt 
Madonnenbilder; es kommt nicht etwa darauf 
an, von wem sie sind, es kommt nicht darauf 
an, woher sie sind. Er sammelt sie, wie 
andere Briefmarken sammeln, und keineswegs 
etwa aus religiösem Triebe: ein Zimmerseiner 
Villa ist dazu bestimmt, nur Madonnenbilder 
aufzunehmen. Diese Erscheinung bietet dem 
Menschenbetrachter affe die Freude, die das 
eng in seiner Grenze beschfossene und seine 
Grenze naiv bejahende, unbekümmert sich 
selbst erfüffende Leben gibt. Klare, wahre, 
redfiche und verfäßfiche Natur, ohne Probfe- 
matik und Falschheit. So zeigt sich auch dieser
	        
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