Full text: Hindenburg

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S o entwickelte sich denn der folgende Zu 
stand. Eine deutsche Dutzendhochschule 
für Maschinenbau übernimmt es, mein gei 
stiges Dasein nach zwanzig unbesoldeten 
Dienstjahren zu zerstören. Warum? Ich bin 
Philosoph und habe über Geschichte grübelnd 
schon mit dem Titel eines meiner Bücher: 
„Geschichte afs Sinngebung des Sinnlosen“ 
klar ausgedrückt, daß ich alle Geschichte für 
Erdichtung halte und an wertfreie Wirklich 
keitserkenntnis nicht glaube. So habe ich Ihr 
Wesensbild, Exzellenz, gezeichnet wie ein 
realistischer Portraitist das Menschenantlitz 
zeichnet, das er liebt. Mit Verehrung, ja mit 
Ehrfurcht vor dem Menschen. Aber ohne 
Rücksicht auf das Götterbild, zu welchem der 
Machtwille Gedankenloser den ehrlichen und 
schlichten Mann mißbraucht hat. Unser größter 
Denker nennt die Stunde, wo wir, frei von 
all den Fratzen des Ruhms, allein vor uns 
selber stehn, unsre stillste Stunde. Und ich 
glaube, daß die unantastbare Redlichkeit 
Eurer Exzellenz, wenn sie in dieser stillsten 
Stunde in den Spiegel jenes Aufsatzes schaut, 
das Bild, das er zeigt, nicht als unähnlich, 
und ganz gewiß nicht als feindlich empfinden 
wird. Aber ich kann mich irren. Auch dann 
verbürgt die Republik mir das Recht der freien 
Meinungsäußerung. Ich halte das, was ich 
schrieb, für wahr. Andre Leute sagen, daß
	        
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