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Jetzt aber sass der blasse Sohn bei diesem Ofen,
wärmte sich und erwartete die Eltern.
Er hatte die Empfindung „Sonntag Vormittag“
und „ein geordnetes Hauswesen“ und „oh gewiss
Jülienne-Suppe“.
Endlich kamen die Eltern, Beide ausgepumpt vom
Stiegensteigen und den Pelzröcken.
Wo waren die Herrschaften?! Bei der Tochter
natürlich. Von der Tochter, zu der Tochter, zu der
Tochter, von der Tochter — — ein Lebenslauf!
„Man wird über den Kleinen sprechen — —“,
dachte der Sohn, „Gott wie fad, ich liebe nur kleine
Mädchen, die haben Gracie, riechen gut und man
kann sie auf die Haare küssen — — —.“
Er wusste, dass er etwas Fascheuses sagen würde,
die Stimmung stören würde, die Nervenschlüssel drehen,
bis das Instrument auf ges, des, as, es, wäre — — —.
„Grosseltern sind Schablone — —“, dachte er,
„überhaupt Alles ■— —- —.“
Natürlich kam Jülienne-Suppe.
„Die Suppe ist wie Feuer — — —“, sagt der
Vater, „Alles ist heiss bei Euch — —.“
Als ob er nicht „Euch“ wäre! Solche Ausdrücke
sollen eine Kluft bezeichnen, das verwischte alte Bild
eines Kampfes, der nie war und der nie sein wird, ein
Protest gegen —• — —. Nun man sagt ja Nichts.
Gebt Ruhe.
„Lass’ die Suppe auskühlen ,“ sagte die Mutter,
„oh wie fein ist sie, geh’ Alterl, sei nicht so — — —.“
„Brillat-Savarin sagt — — —.“
„Wir wissen schon, was Brillat-Savarin sagt, aber
iss* Deine Suppe — — —.“