Full text: Wie ich es sehe

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Er dachte: „Diese gemachte Lustigkeit !“ 
Und dennoch war sie schön, fast tadellos •— . 
Er dachte: „Teresa K., mit deiner müden Gracie, 
ritardando, in dieser „Circus-Frechheit“ desSirRoger — 
Teresa K.l“ 
Plötzlich glitt sie aus, fiel nieder — — —. 
Ihr süsses wunderbares Antlitz nahm den Schmerzens- 
zug der Madonnen an. Es war wie wenn sie sagen 
würde: „O, ich passe nicht hierher, ich weiss es . 
Aber wohin passe ich denn, bitte?! Vielleicht bin ich 
doch nur für das Vergnügen geschaffen und kann ihm 
nur nicht Stand halten — — — 
Bald lächelte sie wieder, flog hin, duckte sich auf 
die Kniee, klatschte in die Hände, frendig und er 
hitzt —. Ihr Antlitz schimmerte feucht, aber es 
blieb bleich — — —. 
P. A. lehnte an der gelben glänzenden Marmor 
säule: „Mit dir, Edle, Wunderbare, in einer lieben 
häuslichen Stube zu sitzen und über die Enttäuschungen 
des Lebens zu sprechen, über den Sommer und über 
den Herbst, über Kinderseelen und Dichterseelen ! 
ln stiller sanfter Begeisterung zu sagen: Ich liebe die 
Japanische Kunst und ihre Vögel, ihre Blumen, ihre 
Farben, ich liebe die Buchenwälder im Oktober, die 
weissen Carrara-Nymphen des Gustav Eberlein, die 
christliche Begeisterung des Léo Tolstoi und die „Musik- 
Gedanken“ des Parsifal -—• — — ! 
Aber da stehst du in der Circus-Frechheit des Sir 
Roger —!“ 
Er lehnte unbeweglich an der gelben glänzenden 
Marmorsäule, bis der Ball zu Ende war und die elek 
trischen Glühlichter verlöschten.
	        
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