Full text: Wie ich es sehe

40 
langen Herbstschlaf, den Winterschlaf. Die weissen 
Fensterläden sind geschlossen. Der grüne Laubengang 
ist ein bischen gelb geworden und durchsichtig 
Wo ist das Fräulein?! Wo der liebende Jüngling?! 
Wo ist der „Grieche“?! Wo sind Margueritta und 
Rositta und der Herr von Bergmann mit den krummen 
Beinchen?! 
Wo ist die braunblonde Fischerin?! Wo der 
Amerikaner und die Russin?! Wo ist die Dame und 
ihr „Familienglück“?! 
Der Herbst hat sie verweht wie die gelben Blätter 
im Parke der Königin — — —! 
Die Wellen des See’s pritschein leise an den Ufer 
steinen — —. Und die 38 Schwäne ruhen im Kreise 
nebeneinander auf der glattgeschliffenen schwarzen 
Onyxfläche — _ —. 
Sie schreien hie und da in die Nacht hinaus: „irrrä 
irrrä — — .“ 
Aber in den Sommernächten haben sie es sanft 
gesungen: „irrrä irrrä — — 
Sie wissen eben auch, dass die Saison zu Ende 
ist — — — irrrä ! 
AT HOME. 
Grillparzerstrasse, eine breite lichte Gasse, welche 
Oktobersonne trank und in die gelben Flächen der Häuser 
einschlürfte, dass die Sonnentropfen auf den Spiegel 
fenstern spritzten. Das Holzstöckelpflaster erinnerte 
den Fuss an feste braune Waldwege. 
In dem dumpfigen Stiegenhause stampften müde 
Männer in milchblauen Blousen. Oben im zweiten Stock
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.