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ersten Reformationsgeschichte derselben aufhalten, um da eine ge
naue Nachweisung und sichere Begründung der religiösen Eigen
tümlichkeit zu geben. — Hoffentlich gelingt es mir, mich unparteiisch
zu halten und in jeder Kirche das Gute mit herzlicher Liebe anzu
erkennen und ihre Mängel mit Schonung aufzudecken. Ich hoffe,
nur Wahrheit zu sagen, begebe mich aber von vornherein
aller Ansprüche darauf, daß ich bei der Untersuchung über einen
so umfassenden und schwierigen Gegenstand die ganze Wahr
heit entdeckt und gegeben haben sollte. Ich sehe jedoch voraus, daß ein
seitige und befangene Mitglieder beider Parteien mit der Darstellung
der vorteilhaften Seite ihrer Kirche vielleicht wohl zufrieden sein
werden, daß sie aber weder die unbefangene Anerkennung der an
dern Partei noch den leisesten Tadel ihrer eigenen Partei zugeben
und billigen werden. Ich verwahre mich aber hiermit ausdrücklich
gegen den lieblosen und parteiischen Mißbrauch, wenn man alles
für die eine oder gegen die andere Kirche Gesagte, mit I g-
norierung des Gegensatzes, willkürlich benutzen wollte,
um sich in seiner parteiischen Ansicht dadurch desto fester zu begrün
den. Uebrigens habe ich selbst mich möglichst alles Urteils enthal
ten und darum nie absichtlich gelobt und getadelt; das Löbens- und
Tadelnswerte wird schon von selbst sich herausstellen. Besonders
möchte ich noch bemerken, daß ich mit den an sich indifferenten
Ausdrücken einseitig (d. h. Hervorhebung der einen, guten
oder bösen Seite) und konsequent (Inkonsequenz im Irr
tum ist besser als Konsequenz im Bösen) und ähnlichen Ausdrücken
weder ein Lob noch einen Tadel habe aussprechen wollen; wie ich
denn auch etwas, was ich als „nicht biblisch" oder als „unbiblisch"
bezeichnet habe, darum durchaus noch nicht „unchristlich" genannt
und als solches verworfen wissen will.
Die Verschiedenheit der beiden Kirchen ist keine zufällige und
allmählich entstandene, sondern eine ursprüngliche, bedingt:
1. durch die Verschiedenheit des Bodens, auf dem sie ent
standen;
2. des Prinzipes, das sie leitete;
3. des Verfahrens, das sie beobachteten.
Achten wir zuerst, wie man bei jeder geschichtlichen Erscheinung
tun muß, auf die Verschiedenheit des Bodens, auf welchem
sie entstanden sind.