Full text: Der Weg des Zentrums

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Das gerechte Wahlsystem. 
Gegen das Proportional-(L i ft e n -)Wahlsystem 
hat sich wohl in allen Parteilagern starker Widerspruch 
erhoben. Es hat die Erwartungen, die man an seine 
Einführung knüpfte, nicht erfüllt. Es ist eben nur auf 
dem Papier richtig, daß der politische Mensch sozusagen 
in einem llniversal-Wahlkreis vertreten sein will. 
Praktisch und rationell ist es, kleinere Kreise, die mehr 
landsmannschaftlich interessiert und partikular abge 
stimmt sind, einem speziellen und persönlich bekannten 
Vertrauensmann zur parlamentarischen Vertretung zu 
übergeben. 
Im Jahre 1896 habe ich eine bei Puttkammer 
u. Mühlbrecht in Berlin verlegte Schrift „Ein neues 
Neichstagswahlrecht" erscheinen lassen, in der ich für 
das Proportionalwahlrecht eintrat. Ich war 
aber schon damals davon überzeugt, daß der Proporz 
mit derBezirkswahl verbunden werden 
muß, weil die Listenwahl unpsychologisch ist und dem 
Bedürfnis des Wählers nicht entspricht. Es wurde 
darum in dieser Schrift vorgeschlagen, die Vezirkswahl 
beizubehalten und sie nach einem praktischen Modus 
mit der Proportionalwahl zu vereinigen. 
Mein Vorschlag hat damals in allen Parteien 
Zustimmung gefunden. In der „Kreuzztg." hat es sich 
Graf Limburg-Stirum nicht verdrießen lassen, meinen 
Vorschlägen einen langen Leitartikel zu widmen, in 
dem er auseinandersetzte, daß man auch vom konser 
vativen Standpunkt aus der Idee des Proporzes zu-
	        
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