Full text: Der Weg des Zentrums

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tung des allgemein Reaktionären zugenommen hat; 
sie ist in diesem Betracht die Wiederholung des reaktio 
nären Flügels der alten Deutschkonservativen Par 
tei. Am besten wird dies durch die Tatsache be 
leuchtet, daß die Chriftlichsozialen, die aus der 
früheren Konservativen Partei ausgeschieden, in der 
neuen deutschnationalen erscheinen, obwohl diese 
keinen Zweifel darüber läßt, daß sie gerade in sozialer 
Beziehung reaktionäre Bahnen wandelt. Die christ 
lichsoziale Richtung evangelischer Prägung hat sich 
den kapitalistischen Forderungen unterworfen. Ein 
Adolf Stöcker, der den industrialistischen Parlamenta 
rismus verlangte, ist in der heutigen deutschnationalen 
Partei undenkbar; auch schon deshalb, weil er den 
ordinären Rassen-Antisemitismus der Deutschnatio 
nalen nicht mitmachen würde. 
Die alten Parteien haben sich also umbenannt, 
sind aber ihrem Wesen nach die gleichen geblieben. 
Man kann sagen, daß die Parteien der Rechten — 
zu denen sich die Nationalliberalen rechnen — rein 
politisch reaktionärer geworden sind. Männer wie 
Prof. Kahl, die den alten ethischen Liberalismus ver 
treten, sind in der heutigen Deutschen Volkspartei 
selten, wie ja überhaupt die geistig-weltanschauliche 
Einstellung in allen Parteien, besonders aber bei der 
Rechten, an wesenbildender Kraft zurückgegangen ist. 
Die wirtschaftlichen und politisch formalen Fragen 
stehen beherrschend im Vordergrund. Das ist zu er 
klären, weil das Wirtschaftliche nach dem verlorenen 
Krieg zur Rekonstruktion, und die Frage nach der wirt 
schaftlichen Lebensmöglichkeit die geistigen Jnteresien 
in den Hintergrund drängt, oder doch an die zweite 
Stelle verweist. 
Die alten Parteien sind geblieben, weil sie der 
soziologischen Gliederung des Volks entsprechen. 
Daran ist nichts zu ändern. Wie oft wurde im Ver 
laufe der letzten 40 Jahre speziell die Rationallibe
	        
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