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mit dem Maße staatlichen Schutzes versehen mutz, ohne
den die öffentliche Wirtschaft nicht gedeihen kann.
Darum treibt das Zentrum Mittelstandspolitik.
Was gesund am Mittelstand ist, soll erhalten werden.
Bedeutet doch der Mittelstand ein Gegengewicht gegen
die k ü n st l i ch e Atomisierung und künstliche Ni
vellierung, die eine gedankenlose und unlogische
Wirtschaftsdoktrin schematisch aus der grotzindustria-
listischen Entwicklung herübergenommen hat.
Weil der gewerbliche Mittelstand nach rein theo
retischen Erwägungen „seinem Ende entgegen zu gehen
schien", schuf man terminologisch einen neuen Mittel
stand und rechnete ihm die Privat-, Staats- und Ge
meindebeamten, alle Leute mit mittlerem Einkommen
hinzu. Das ist freilich auch ein Mittelstand, aber er
hat seine eigenen Gesetze und Bedingungen, unter
denen er existiert. Für uns handelt es sich um den
Mittelstand aus der wirtschaftlichen Produktion, der
ein freies, selbständiges Bürgertum darstellen soll, das
als eine wesentliche Gruppe des wirtschaftlich-sozialen
Individualismus im Sauerstofferzeugen für freien
Wettbewerb der Kräfte wirken mutz. Dem freien
Wettbewerb soll'die wirtschaftliche Idee des mittel-
ständischen Produktionsgebiets bleiben, nur soll der
Wettbewerb mit ehrlichen Waffen, nicht mit
den Hinterhältigkeiten der Schmutzkonkurrenz geführt
werden. Für diese ehrlichen Waffen hak die Ge
setzgebung zu sorgen. So mutz die Zentrumspartei die
Wahrung und Kräftigung des Mittelstandes als einen
Grundsatz ihres sozialpolitischen Programms hoch
halten.
Demokratie und Sozialdemokratie müssen auch
auf diesem Gebiete umlernen, aus der kalten Zone der
Doktrin zurückkehren ins warmblütige Leben; sie
müssen begreifen lernen, datz ihr innerstes und eigent
lichstes 3id: Freiheit und gleiches Recht für Alle,
Ueberwindung des Pauperismus und freie Bahn