Full text: Der Weg des Zentrums

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— und es wird sie immer geben — müssen diese auf 
die Fundierung des engeren Gemeinwesens bedacht 
sein. Das bedeutet keinen Abschluß, nicht die 
Errichtung chinesischer Mauern, keine 
künstliche Trennung, keine Proklamie- 
rung nationaler Gegensätzlichkeiten 
oder Verkümmerung der Kultur — wie 
eine pseudo - konservative Weltanschauung so gerne 
argumentiert — es handelt sich lediglich um die 
sozialpolitische Legalisierung natür- , 
l i ch e r Grenzen und natürlicher Eigenarten. Ueber 
diese hinweg geht der christlich-brüderliche Gedanke 
der Solidarität der ganzen Menschheit, 
die im Rahmen partikularer Daseinsbedingungen die 
sittliche Idee des Vruderreichs darstellt. Weil es ein 
Erhaltungsgesetz der Menschheit ist, sich in 
Sondererscheinungen des Bios, des Lebens, zu mani- 
festieren —• ein Geheimnis, wie alles ein Geheim 
nis ist und sich dem brutalen „Begriffenwerden" ent 
zieht — darum die Erscheinung des Volks, der Ra 
tionen, der Staaten, darum die Notwendigkeit, 
durch das Mittel der Politik ihre Existenzbedingungen 
zu sichern. 
Das Bauerntum kann nach der sozialwirtschaft 
lichen Sonderstellung, die es im Volk und Staat ein 
nimmt, nicht ohne den Sonderschutz der Gesetzgebung 
auskommen, sofern die ganze Landwirtschaft nicht 
auf gänzlich andere Grundlagen gestellt werden soll. 
Das könnte man freilich machen. Es wäre denkbar — 
theoretisch — daß man die Landwirtschaft großindu- 
strialistisch betreiben wollte. Darum schielt ja auch 
der marxistische Sozialismus so gerne nach dem ost 
elbischen Großgrundbesitz und macht sich, technisch-wirt 
schaftlich, zu seinem Lobredner. Man braucht nur 
die Idee des ostelbischen Großgrundbesitzes zu genera 
lisieren und zu erweitern und die Agrarfrage ist ge 
löst. Man schafft um die größeren Städte herum riesige
	        
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