Full text: Der Weg des Zentrums

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vor allem das o st e l b i s ch orientierte Preußen zu 
verstehen. 
Um Mißverständnisse nicht aufkommen zu lassen, 
mutz, was als selbstverständlich anzusehen, aber eben 
darum nicht scharf genug betont werden kann, fest 
gestellt werden, datz unter Preußen und Ostelbien 
nicht Land und Volk als solche zu verstehen 
sind; nicht ihnen gilt Kritik und Widerspruch. Im 
Gegenteil: Das oft elbische Volk gehört zur 
Kerntruppe des deutschen Vaterlandes. 
Die gesunde deutsch-slawische Mischung hat — wie 
jede anthropologisch nicht zu weit auseinanderstehende 
Volksverschmelzung — ein ganz vorzügliches Volks 
produkt erzeugt. Der Ostelbier als Mensch, als 
Volksgenosse, ist ein prachtvoller Typ: fleißig, 
bescheiden, einfach, beweglich, zum Dienst am Vater 
land gerne bereit, freiheitlich gesinnt und doch konser 
vativ, der Väter Sitte treu ergeben. Es gibt für den 
West- und Süddeutschen keine bessere Ergänzung als 
den Ostelbier. 
„Ostelbisch" ist also keine Volksbezeichnung, 
sondern eine Namensgebung für bestimmte soziale und 
politische Ideen, was genau vom generell gebrauchten 
„preußisch" gilt. Preußisch und ostelbisch sind Be 
zeichnungen für bestimmte politisch-soziale 
Ideen, die sich dadurch herausgebildet haben, daß die 
westdeutschen und süddeutschen Eroberer des ost- 
elbischen, preußischen Koloniallandes die Eroberer- und 
Herrschermaximen beibehalten und in eine soziale 
Führerschicht sozusagen verkörpert haben, die im Nach 
wuchs dieser Führesschicht fortwirkt bis auf den 
heutigen Tag. Die preußisch-ostelbische Idee wurzelt im 
Begriff der Vorherrschaft geschichtlich pri 
vilegierter Schichten. Dieser Begriff ist konsti 
tutionell geworden, ein Erbgut für alle diejenigen, die 
als „Barone" auf die Welt kamen, die zur Sippe der 
sozial und politisch Bevorzugten gehören und diese Be
	        
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