Full text: Der Weg des Zentrums

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vorzugung mit allen Mitteln ausrecht erhalten wollen. 
Preußisch-ostclbisch ist der Wille zur Macht, zur 
Vorherrschaft, zur Unterdrückung der anderen. Preu- 
ßisch-ostelbisch ist das Amalgam zwischen hohenzollern- 
scher Dynasten-Politik, Militarismus, Bürokratismus 
und Großgrundbesitz. Aus diesem Amalgam ergab sich 
eine staats- und gesellschaftliche Idee der unabänder 
lichen Herrschaft der Obern über die Untern. Diese 
Idee als Erbgut eines politisch-sozialen Raisonnements 
kann auch von anderen erworben und angenommen 
werden. Die Möglichkeit zum Preußen und 
Ostelbier st eckt in jedem, weil sie dem egoisti 
schen Streben auf Macht, Einfluß adäquat ist. 
Wir erleben es ja, wie diese Idee der rücksichts 
losen Geltendmachung durch Erbgang erworbener Ka 
pazität im Politischen und Wirtschaftlichen sich über 
ganz Deutschland ausgebreitet hat, wie sie mit Hilfe 
der Institution des Reserveleutnants auch im Süden 
und Westen die Gemüter gebannt hat. Daß der 
Leutnant „hoffähig" war, der Gelehrte, der Professor, 
der Beamte, der führende Geschäftsmann nicht — das 
ist preußisch-o st elbisch; wenn der Ver 
bindungsstudent der heutigen sozialen Republik in 
Handschuhen gehen muß, seinen Professor außeramtlich 
nicht grüßt, wenn er nicht einer Verbindung angehört, 
sich nicht in den Anhängewagen der Elektrischen setzen 
darf, weil er dort mit sozial Minderwertigen zu 
sammenstoßen kann, so ist das ostelbisch-preußisch. Das 
ist der Geist, der Deutschland so unheilvoll in haß 
erfüllte Schichten gespalten hat und der bei seiner 
fortdauernden Herrschaft wiederum katastrophale Zu 
stände herbeiführen wird. 
Ein preußischer Ostelbier ist der Niedersachse Oswald 
Spengler, der die ganz spezifisch preußische Lehre ver 
tritt, daß jedes Volk noch untergegangen sei, das den 
Gerechtigkeitsgedanken über den Machtgedanken gesetzt 
habe. Ein Ostelbier ist auch der katholische Doktor
	        
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